Verbeamtung in Gefahr? Diese Krankheiten können sich negativ auswirken | nichtkippeln (2024)

Im Lehramt verbeamtet zu werden, ist eine angenehme Aussicht – immerhin winken nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben statt der gesetzlichen Rente die Pension und für das gesamte Berufsleben Arbeitsplatzsicherheit. Doch was, wenn chronische oder psychische Erkrankungen bei der Verbeamtung einen Strich durch die Rechnung machen? Wir verraten, welche Krankheiten die Verbeamtung hinauszögern oder sogar gänzlich verhindern könnten.

Warum Krankheiten grundsätzlich bei der Verbeamtung eine Rolle spielen

Die Einschätzung über den Gesundheitszustand künftiger Beamtinnen und Beamter wird nicht getroffen, um die Personen zu ärgern oder zu diskriminieren. Stattdessen steht folgender Gedanke dahinter: Wer verbeamtet ist, soll möglichst vollständig für die vorgesehene Dienstzeit eingesetzt werden. Leidet er oder sie bereits an Vorerkrankungen, die ein frühes Ausscheiden aus dem Job wahrscheinlich machen, spielt das eine Rolle bei der Entscheidung für oder gegen die Verbeamtung.

Risikofaktoren physische Erkrankungen

Die Anforderungen an die gesundheitliche Eignung sind in den letzten Jahren zurückgeschraubt worden. Dennoch haben Personen mit bestimmten Erkrankungen eine geringere Chance auf die problemlose und zeitnahe Verbeamtung. Dazu gehören Risikofaktoren für die Gesundheit wie Übergewicht oder bestehender Bluthochdruck, aber auch Krankheiten wie Diabetes Mellitus oder Morbus Crohn. Hier wird bezüglich der Verbeamtung je nach Einzelfall entschieden. Außerdem gab es bereits Anwärterinnen und Anwärter, welche nach einer Absage geklagt und Recht bekommen haben.

Die beste Chance für eine zeitnahe Verbeamtung haben jene chronisch erkrankten Menschen, die an einer festgestellten Schwerbehinderung leiden. Sie müssen in diesem Fall lediglich ein Minimum gesundheitlicher Eignung vorweisen. Auch der Zeitraum der zu erwartenden Dienstfähigkeit wird aufgrund der Schwerbehinderung in der Regel verkürzt. Daher können Personen mit dieser gesundheitlichen Einstufung eher verbeamtet werden als chronisch Erkrankte ohne den Schwerbehindertenstatus.

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Risikofaktoren psychische Erkrankungen

Psychischen Erkrankungen sind ein großer Risikofaktor. Wer an schweren Krankheitsbildern wie einer bipolaren Störung oder Schizophrenie leidet, wird es mit der Verbeamtung sicherlich schwererhaben. Doch müssen Personen in psychotherapeutischer Behandlung nicht generell eine Ablehnung fürchten. Ist eine Heilung absehbar und die psychischen Einschränkungen fallen vergleichsweise gering aus, muss die Psychotherapie einer Verbeamtung nicht im Wege stehen.

Daher sollten Lehramtsanwärter bei bestehenden Problemen nicht aus Angst vor Ablehnung der Verbeamtung auf diese Form der Unterstützung verzichten. Im Gegenteil: Je früher eine Depression oder Ähnliches behandelt wird, desto geringer wird wahrscheinlich die Auswirkung auf den Beamtenstatus sein.

Psychische Krankheiten können zwar eine Verbeamtung verhindern, sind jedoch nicht immer ein Ausschlussgrund.

Wer entscheidet über die Verbeamtung?

Die letztliche Entscheidung über eine Verbeamtung trifft der Dienstherr. Sie erfolgt jedoch in enger Absprache mit dem Amtsarzt, welcher die gesundheitliche Einschätzung der Kandidaten vornimmt. Dazu können auch die bisher behandelnden Ärzte und Therapeuten befragt werden, um ein Gesamtbild der Krankengeschichte zu erhalten.

Eine bestehende Krankheit kann und sollte demzufolge gegenüber dem Amtsarzt nicht verschwiegen werden. Selbst wenn sie während der Beurteilung nicht zur Sprache kommt, kann im Zweifelsfall sogar eine Verbeamtung zurückgenommen werden.

Verbeamtung in Gefahr? Diese Krankheiten können sich negativ auswirken | nichtkippeln (2024)

FAQs

Verbeamtung in Gefahr? Diese Krankheiten können sich negativ auswirken | nichtkippeln? ›

Dennoch haben Personen mit bestimmten Erkrankungen eine geringere Chance auf die problemlose und zeitnahe Verbeamtung. Dazu gehören Risikofaktoren für die Gesundheit wie Übergewicht oder bestehender Bluthochdruck, aber auch Krankheiten wie Diabetes Mellitus oder Morbus Crohn.

Was ist eine bedeutsame Erkrankung? ›

Insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen, chronische Lungenerkrankungen, Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, psychische Störungen und Diabetes mellitus sind weit verbreitet und beeinflussen Lebensqualität, Arbeitsfähigkeit und Sterblichkeit.

Welche Rechte haben chronisch Kranke? ›

Chronisch kranke Menschen können eine Zuzahlungsbefreiung bei ihrer Krankenkasse bereits bei Erreichen einer Belastungsgrenze von 1 % ihres jährlichen Bruttoeinkommens beantragen. Generell liegt die Belastungsgrenze bei 2 % des Bruttoeinkommens, Näheres siehe Zuzahlungsbefreiung Krankenversicherung.

Ist Bluthochdruck eine schwerwiegende chronische Erkrankung? ›

Der Kabinettsentwurf zum Gesetz zur Stärkung der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-VSG) benennt derzeit Bluthochdruck nicht als chronische Erkrankung.

Wie geht man mit chronisch Kranken um? ›

Die Behandlung chronischer Erkrankungen erfordert in der Regel eine intensive Betreuung durch Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen und andere Heilberuflerinnen und Heilberufler sowie eine aktive Mitwirkung der Patientinnen und Patienten.

Was sind die 10 häufigsten Krankheiten? ›

Zahl der Arztbesuche und häufigste Krankheiten in Deutschland
  1. Rückenschmerzen. Die häufigste Diagnose von niedergelassenen Ärzten lautet Rückenschmerzen. ...
  2. Bluthochdruck. ...
  3. Fehlsichtigkeit. ...
  4. Fettstoffwechsel/Cholesterin. ...
  5. Grippe/Influenza. ...
  6. Nichtentzündliche Krankheiten der vagin*. ...
  7. Bauch- und Beckenschmerzen. ...
  8. Akute Bronchitis.

Welche Krankheiten gelten als chronisch krank? ›

Insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen, chronische Lungenerkrankungen, Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, psychische Störungen und Diabetes mellitus sind weit verbreitet und beeinflussen Lebensqualität, Arbeitsfähigkeit und Sterblichkeit.

Was bedeutet Bescheinigung einer schwerwiegenden chronischen Erkrankung? ›

Die Bescheinigung über eine schwerwiegende chronische Krankheit stellt Ihnen die Praxis aus, die Sie wegen dieser Krankheit behandelt.

Ist Jemand der chronisch krank ist behindert? ›

Auch chronische Erkrankungen können als Behinderung anerkannt werden. Frankfurt – In Deutschland leiden mehr als ein Drittel der Menschen an einer oder mehreren chronischen Erkrankungen. Und fast jeder vierte Mensch hat eine amtlich anerkannte Schwerbehinderung.

Ist eine Depression eine chronische Erkrankung? ›

Die meisten chronisch depressiven Patienten berichten, dass sie sich schon seit vielen Jahren bzw. seit der Kindheit depressiv fühlen. In Deutschland leben derzeit schätzungsweise 1,2 Millionen chronisch depressive Menschen. Insgesamt können 25-30 % aller unipolaren Depressionen als chronisch eingestuft werden.

Was ist die häufigste chronische Krankheit? ›

Wie aus der aktuellen Auswertung „Gesundheitsorientierung und Informationsverhalten chronisch Kranker“ hervorgeht, leben in Deutschland etwa 40 Prozent der Bevölkerung mit einer chronischen Erkrankung. Sie leiden am häufigsten an Bluthochdruck, Arthrose oder Rückenschmerzen.

Können chronisch Kranke früher in Rente? ›

Kann man mit chronischen Erkrankungen früher in Rente gehen? Menschen, die an einer chronischen Erkrankung leiden, können unter bestimmten Voraussetzungen früher in Rente gehen und das auch ohne Abschläge. Laut des Sozialverbandes VdK leiden über ein Drittel aller Deutschen unter einer chronischen Krankheit.

Wer bescheinigt mir das ich chronisch krank bin? ›

Zum Nachweis der Belastungsgrenze von 1 Prozent müssen chronisch kranke Versicherte der Krankenkasse eine ärztliche Bescheinigung vorlegen, in der der Arzt die Krankheit angeben und dem Patienten oder der Patientin therapiegerechtes Verhalten bestätigen muss.

Wann gelten Patienten als chronisch krank? ›

In der Chroniker-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses ist festgelegt: Als schwerwiegend chronisch krank gelten Sie, wenn Sie nachweislich wegen derselben Krankheit seit wenigstens einem Jahr in ärztlicher Dauerbehandlung sind.

Kann chronisch geheilt werden? ›

Chronische Krankheiten sind Krankheiten, die lange andauern, nicht vollständig geheilt werden können und deshalb oft eine wiederholte Behandlung erforderlich machen.

Unter welchen Folgen leiden Menschen mit chronischen Erkrankungen? ›

Als Folge der Erkrankung können sich Schwierigkeiten im Umgang mit dem Gesundheitssystem, familiäre, finanzielle, soziale und psychische Probleme entwickeln. Durch die Erkrankung kann es sein, dass sich die berufliche Situation ändert und Anpassungen im sozialen Umfeld erfolgen müssen.

Was ist die häufigste chronische Erkrankung? ›

Die häufigsten chronischen Erkrankungen

In Deutschland treten Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder chronische Lungenerkrankungen, wie Asthma Bronchiale oder die chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD), besonders häufig auf.

Was ist die Volkskrankheit Nummer 1 in Deutschland? ›

Was sind die häufigsten Volkskrankheiten in Deutschland? Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Sie sind in Deutschland die häufigste Todesursache und verantwortlich für etwa 40 % aller Sterbefälle.

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