Je nachdem, welche Stellen in Ihrem Gebiss ersetzt werden müssen, unterscheidet man zunächst zwischen Zahnprothesen für Oberkiefer und Unterkiefer. Dabei kommt es auch darauf an, wie viele natürliche Zähne bei Ihnen fehlen. Der Zahnarzt bespricht mit Ihnen vor der Behandlung ausführlich die unterschiedlichen Zahnersatz-Möglichkeitenund Kosten.
Vollprothese
Bei den klassischen Zahnprothesen handelt es sich um Zahnersatz, den Sie herausnehmen können, zum Beispiel, um ihn zu reinigen. Fehlen Ihnen im Ober- oder Unterkiefer alle Zähne, schlägt Ihnen Ihr Zahnarzt zum Beispiel eine Total- oder Vollprothese mit Gaumenplatte aus Metall vor.
Die Vollprothese besteht aus rosafarbenem Kunststoff (PMMA), an dem die künstlichen Zähne befestigt sind. Im Mund liegt sie direkt auf dem Kiefer auf und direkt an Ihrer Mundschleimhaut. Durch den Speichel zwischen Kiefer und Prothese entsteht ein Unterdruck, der die „dritten Zähne“ hält. Die Gaumenplatte sorgt bei einer Vollprothese im Oberkiefer zusätzlich für festen Sitz. Es gibt mittlerweile auch Vollprothesen im Oberkiefer ohne Gaumenplatte, die gut halten. Zahnprothesen im Unterkiefer haften in der Regel nicht so gut, da weniger Ansaugfläche als im Oberkiefer vorhanden ist. Das kann sich beim Kauen oder Sprechen bemerkbar machen.
Gut zu wissen: Die Kosten für Vollprothesen sind im Vergleich zu anderen Arten von Zahnersatz gering, da die Material- und Laborkosten niedrig sind. Außerdem ist diese Zahnprothesen-Art die Regelversorgung bei einem zahnlosen Kiefer. Das bedeutet: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen mindestens 60 Prozent der Kosten für diese Art der Zahnprothese.
Klammer- oder Teilprothese
Müssen bei Ihnen nur einzelne Zähne ersetzt werden, reicht zum Beispiel eine Klammer- oder Teilprothese für den Oberkiefer oder Unterkiefer aus. Dabei wird die Zahnprothese mit Klammern aus Metall an Ihren natürlichen Zähnen befestigt. Solche Teilprothesen kosten in der Regel mehr als Vollprothesen, da sie aufwändiger herzustellen sind.
Teleskopprothese
Diese Zahnprothesen-Art ist eine Teilprothese, die aus einem festen und einem herausnehmbaren Element besteht. Dafür werden noch vorhandene eigene Zähne abgeschliffen und mit Kronen aus Metall oder Keramik überzogen, den sogenannten Primärkronen, auch Innenteleskope genannt. Diese sehen nicht aus wie Zähne, sondern haben die Form von Kegeln. Am herausnehmbaren Teil der Prothese befindet sich das Gegenstück dazu, die Sekundärkronen oder Außenteleskope, die wie echte Zähne aussehen. Innen- und Außenteleskope passen exakt ineinander, sodass die Zahnprothese in Ihrem Oberkiefer oder Unterkiefer stabil sitzt.
Der Teleskop-Zahnersatz kommt für Patienten infrage, die einzelne Zähne im Ober- oder Unterkiefer ersetzen lassen möchten und bereit sind, mehr Geld als für eine Klammerprothese auszugeben. Die Kosten für eine Teleskopprothese fallen höher als zum Beispiel für eine Klammerprothese aus, da die Herstellungs- und Behandlungskosten höher sind. Dabei zahlen die gesetzlichen Krankenkassen für eine Teleskopprothese nur einen Festzuschuss, der 60 bis 75 Prozent der Kosten der Regelversorgung (z. B. Klammerprothese) abdeckt. So fällt Ihr verbleibender Eigenanteil entsprechend höher aus. Weiterer Nachteil der Teleskopprothese: Gesunde Zähne, an denen das Innenteleskop angebracht wird, müssen beschliffen werden.
Implantatgetragene Prothese
Haben Sie nur noch wenige oder keine eigenen Zähne mehr, kann eine Prothese auch auf Implantaten befestigt werden. Ihr Zahnarzt setzt die Implantate durch einen chirurgischen Eingriff direkt in Ihren Kieferknochen ein. Darauf kann er eine Prothese oder Brücke besonders stabil verankern. Diese Zahnprothesen-Art ist teurer als andere Varianten, da die Behandlung aufwändig ist und die Implantate nicht zur Regelversorgung gehören.