- acidude
- 23. April 2020
- 23. April 2020
Hallo Zusammen,
gesucht und keine zufrieden stellenden ausreichende Antworten gefunden habe ich auf die folgende Frage:Ich habe eine Pv, welche netzparallel bei (aktuell grandiosen) Sonnenschein Strom ins Hausnetz einspeist.
Nun ist die Aussage, dass meine angeschlossenen Verbraucher erst diesen Strom verbrauchen - warum?
Ich habe also 2 Spannungsquellen im Stromkreis, mein kilometerweit entferntes Kraftwerk und mein Wechselrichter.Beiden haben Innenwiderstände, das Kraftwerk dürfte ein doch höheren haben aufgrund der zahlreichen Wicklungen im Generator.
Liegt es daran, dass erst dieser Strom der Pv fließt?
Mit welchen elektrotechnischen Gesetzen kann man das Verhalten begründen?
Danke Euch!- 23. April 2020
...bin kein Spezialist, aber ich denke, es ist ein Naturgesetz, dass der Strom zum nächst- am nähesten gelegenen Verbraucher flißt!
- 23. April 2020
Der Zähler bildet einen Knotenpunkt. Die Summe aller ein und aus fließenden Ströme ist dort Null(Wirkleistungsbezug).
Wenn du 10A(-10A) ziehst, die PV 8A(+8A) bringt, kommen noch 2A(+2A) aus dem Netz(Bezug).
Wenn du 5A(-5A) ziehst, die PV 8A(+8A) bringt, gehen 3A(-3A) in das Netz(Einspeisung).
...
Bei unterschiedlicher Last auf den einzelnen Phasen wird am Zähler zusätzlich über die 3 Phasen saldiert.
- 23. April 2020
Elektronen sind von Natur aus faul, sie wählen den Weg des geringsten Widerstandes. Warum sollten sie bergauf ins Netz wandern, wenn es auch einen Weg bergab zum Direktverbraucher gibt?
Abgesehen davon, Elektronen sind Elektronen, egal woher sie kommen. Da gibt es weder verschiedene Farben noch verschiedene Geschmacksrichtungen. Solange der Zähler sie korrekt zählt, ist alles gut.
- 24. April 2020
Elektronen vom Wechselrichter haben eine höhere Spannung und werden weil sie deshalb schneller sind, zuerst verbraucht.
- 24. April 2020
Weil der Strom nicht zugleich aus dem Hausanschluss hinaus ins Netz und vom Kraftwerk hinein fließen kann. (Okay, praktisch geht das doch bei einem Dreiphasen-Netz).
Es geht aber bei deiner obigen Aussage weniger darum, wohin genau welche Elektronen fließen, sondern darum, welche Energieflüsse an welcher Stelle gezählt werden. Und wenn (wie üblich) deine PV im Hausnetz angeschlossen ist, so wie die Waschmaschine, der Fernseher und der Fön, dann werden Einspeisung und Verbrauch saldiert - gezählt wird nur noch die Differenz.
- 24. April 2020
Zitat von acidude
Mit welchen elektrotechnischen Gesetzen kann man das Verhalten begründen?
It's magic!
- 24. April 2020
Wenn das Gesetz interessiert: Das erste Kichhoffsche Gesetz https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchhoffsche_Regeln
Bastel hats richtig geschrieben.
Du kannst das erste Kichhoffsche Gesetz auch auf Leistungsflüsse ausdehnen, dann spielt auch ungleichen Phasenbelastung keine Rolle mehr.
- 29. April 2020
Hallo Miteinander,
vielen Dank für die superschnellen Rückmeldungen, cool hier
utakurt: das wäre ein sehr einfache Erklärung, wenn Du mir noch das Gesetz selber nennen könntest ( und ggf. erklärst...)...kommt je ggf. direkt gleich...
-Nordlicht-: Elektronen sind wie Menschen? Nunja, ich hatte da anderes erwartet... Was am Zähler gezählt wird, ist (für diesen Bereich hier) mir erstmal egal.
machtnix: Die Elektronen vom Wechselrichter haben eine höhere Spannung? Ich erwarte schon, dass diese exakt gleich "meiner" Spannung ist, welcher auf jeder der 3 Phasen von EVU kommen, also 400V Phase/Phase bzw 230V gegen Neutralleiter. Sollte dies anders sein?
Bastel: Strom kann also zu einer Zeit nur entweder von links ODER von rechts kommen?
Donnermeister: Jo, also wenn aus einem überdimensionalen Smartphone ein Typ auf einem Motorrad raus gefahren kommt, der vorher nur im Smartphone drin war - that´s magic
@Broadcasttechniker, PV Ndh, Bastel: Die Kirchhoffschen Regeln, OK; wenn also von der PV 8A ins Hausnetz gepumpt werden, 10A abgenommen werden, können nach dem Gesetz nur 2A vom EVU kommen. OK, Gesetz ist Gesetz; Meine Frage ist jedoch tatsächlich technischer Natur, WIE die Elektronen warum wohin zu welcher Zeit fließen, also eine technische Aufarbeitung des Gesetzes. Und das habe ich bislang nicht gefunden bzw. verstanden.
Achja, warum ich frage, ist nicht nur "Ich wills wissen, warum", auch eine Aussage mir seltsam vorkommende Aussage von der Bundesnetzagentur:
https://www.bundesnetzagentur.…_blob=publicationFile&v=1
Seite 5:
Doppel-Versorgung
Ein großer Teil der Eigenverbrauchsmengen ist doppelt im System.
■ Wer Strom aus der Prosumer-Anlage selbst verbraucht, wird zusätzlich von seinem Versorger zeitgleich beliefert.
■ Die Doppel-Versorgung folgt aus der Kombination von Eigenverbrauch und Standardlastprofil-Belieferung. Der doppelte Strom führt zu einem
zusätzlichen CO2-Ausstoß.
...und das verstehe ich nicht. Und ich erwarte, dass Aussagen der Agentur auch passen. Oder war das nur ein Aprilscherz?
- 29. April 2020
Das bedeutet, dass der Stromverbrauch für den Versorger nicht vorhersehbar ist. Für den durchschnittlichen Kunden gibt es ein Standardlastprofil, nach dem kalkuliert wird, wieviel Strom zu jeder Tageszeit zur Verfügung stehen muss. Danach wird eingekauft. Scheint die Sonne, verbraucht ein Kunde mit PV aber auf einmal nichts, sondern speist sogar ein. Die erzeugte Strommenge ist dann zwar bestellt, wird aber nicht abgerufen. Dabei ist es völlig unerheblich, wo genau die Elektronen nun hinwandern, es sind einfach mehr da als gedacht. Das zu ändern ist eine Aufgabe für die Versorger, das ist nun mal deren Job.
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