Wie Umsatz und Kosten berechnet werden (2024)

Inhaltsverzeichnis

  • Was ist ein Umsatz- und Kostenplan?
    • Wie lässt sich der Umsatz berechnen?
    • Wie lassen sich die Kosten ermitteln?

Wie Umsatz und Kosten berechnet werden (1)

Was ist ein Umsatz- und Kostenplan?

Begriffserläuterung: Der Umsatz- und Kostenplan setzt sich aus der Planung der Einnahmen und Ausgeben zusammen. Er stellt die erwarteten Einnahmen den geplanten Ausgaben gegenüber. Existenzgründern gibt er Auskunft, ob sich ihr Geschäft voraussichtlich rentieren wird. Bestehende Unternehmen planen damit ihre weitere kurz- und mittelfristige Ertragslage. Dies dient als Basis für die Liquiditätsplanung.

Wie lässt sich der Umsatz berechnen?

Der Umsatz wird in der BWL als Summe der in einem bestimmten Zeitraum zu jeweiligen Preisen verkauften Leistungen definiert. Im Rechnungswesen wird der Umsatz auch als Erlös bezeichnet und kann sich durch Erlösschmälerungen wie Skonto, Rabatte oder Boni verringern.

Der Umsatz umfasst die eigentliche Betriebsleistung des Unternehmens. Nicht dazu gehören leistungsfremde Erträge, die beispielsweise aus dem Verkauf von Gegenständen aus dem Anlagevermögen oder aus der Vermietung fremdgenutzter Gebäudeteile stammen.

Mit dem Umsatzplan ermittelt ein Unternehmen die zu erwartende Menge aller verkauften Waren und Dienstleistungen, Produkte und Absatzmengen und multipliziert sie mit den Preisen. Die Planungszahlen sollten realitätsnah und plausibel sein – bei Firmengründungen etwa gestützt auf Marktanalysen. Daraus lässt sich für Gründer oder Startups ersehen, ob die Geschäftsidee tragfähig ist und das Marktpotenzial ausreicht. Ein einfacher Umsatzplan lässt sich mittels eines Tabellenkalkulations-Programms wie Excel erstellen. Gegebenenfalls dient der Umsatzplan auch für die Erstellung oder Korrektur der Preiskalkulation.

Wie lassen sich die Kosten ermitteln?

Die Kostenplanung enthält alle Kosten, die voraussichtlich anfallen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und damit der geplante Umsatz erreicht wird. Die Umsatzplanung abzüglich der Kostenplanung bildet schließlich den Umsatz- und Kostenplan.

Wie wird der Umsatz- & Kostenplan erstellt?

Es empfiehlt sich, die Kostenstellen an den Konten bzw. Kategorien der Buchhaltung als Berechnungsgrundlage zu nehmen. Beispiel-Aufstellung:

Umsatzerlöse minus:

= Rohgewinn, davon abzuziehen:

  • Personalkosten
  • Mieten
  • Energiekosten
  • Beträge für Versicherungen und Gebühren
  • ggf. Fuhrpark
  • Werbekosten
  • Reisekosten
  • Kosten für Rechts- und Steuerberatung
  • Bürokosten (IT, Telefon, Büromaterial etc.)
  • Abschreibungen, Zinsaufwände
  • Privatentnahmen
  • sonstige Kosten

= Summe

Auf Basis der Umsatz- und Kostenplanung lässt sich ein aussagekräftiger Liquiditätsplan erstellen, mit dessen Hilfe das Unternehmen seine Zahlungsfähigkeit steuern kann.

In seinemVideo „Was ist … Umsatz- bzw. Kostenplan“ für FranchisePORTAL nimmt der Finanzierungs-Berater Andreas Dittrich Bezug auf die Kosten zur Erreichung der Umsatzziele. Er bezeichnet die Kosten als „Benzin für den Umsatz“. Gründern empfiehlt er einen Umsatz- und Kostenplan für die ersten drei bis fünf Jahre. Im laufenden Geschäft sollte dieser alle sechs bis zwölf Monate aktualisiert werden, um rechtzeitig Engpässe zu erkennen und gegensteuern zu können.

Zu den berechneten Mittelwerten sollte der Unternehmer jeweils einen Puffer von fünf bis zehn Prozent einkalkulieren, rät Andreas Dittrich. In der Kostenstruktur sollten zudem so viele Posten wie möglich als variable Kosten angesetzt sein – statt als starre Fixa.

In die regelmäßig zu aktualisierende Umsatz- und Kostenplanung sollten zudem von Anfang an die Zahlen aus der BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung) einfließen, so der Finanzexperte. Dieser Report zur Ertragslage des Unternehmens wird monatlich, jährlich oder bei Bedarf erstellt, die Daten liefert die Finanzbuchhaltung.

Umsatz- & Kostenplan für Franchise-Gründer

Wer einen Franchisenehmer-Betrieb gründet, kann sich bei der kompletten Finanzierungsplanung auf die Daten und Erfahrungswerte seines Franchisegebers und des Netzwerkes aus zahlreichen bereits erfolgten Gründungen stützen. In den meisten Fällen bieten die Systemzentrale oder die Partnerbetreuung Planungsmuster mit Zahlen z.B. in Form von Mittelwerten. Dies erleichtert dem Gründer nicht nur die eigene Planung (u.a. beim Kapitalbedarfsplan), sondern erhöht aufgrund der relativ hohen Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit der Berechnungen auch die Chancen auf eine Kreditzusage (siehe Bankgespräch).

Wie Umsatz und Kosten berechnet werden (2024)

FAQs

Wie Umsatz und Kosten berechnet werden? ›

Die einfache Formel dafür lautet: Umsatz = Absatzmenge x Verkaufspreis. Die Unterscheidung zwischen Bruttoumsatz und Nettoumsatz ist sehr wichtig. Der Bruttoumsatz enthält die eingenommene Umsatzsteuer.

Wie berechnet man den Umsatz? ›

Wie berechne ich den Umsatz? Die Formel zur Umsatz Berechnung lautet: Umsatz = (Absatzmenge • Verkaufspreis). Dabei ist es wichtig, zwischen Bruttoumsatz und Nettoumsatz zu unterscheiden. Denn der Bruttoumsatz beinhaltet auch die Umsatzsteuer.

Welche Kosten gehen vom Umsatz ab? ›

Abzug der Betriebsausgaben

Von deinem Umsatz werden die monatlichen Betriebsausgaben abgezogen. Dazu zählen z.B. Kosten für deine Büroraummiete, Honorare für Freelancer, Werbekosten, Kosten für deine Buchführung oder Kosten für Plattformen wie Elopage und Thrivecard etc.

Wie setzt sich der Umsatz zusammen? ›

Als Umsatzerlöse gelten seither alle Einnahmen aus Verkauf, Vermietung oder Verpachtung von Waren oder aus der Erbringung von Dienstleistungen, abzüglich der Umsatzsteuer und den Erlösschmälerungen. Unter Erlösschmälerungen versteht man beispielsweise Rabatte und Skonti, die ein Unternehmen seinen Kunden gewährt.

Wie berechne ich Umsatz und Gewinn? ›

Den Gewinn berechnen

Der Bruttogewinn ist die Summe der Umsatzerlöse abzüglich der variablen Kosten wie Herstellungskosten, Skonti und Rabatte (nicht zu verwechseln mit dem Bruttoumsatz). Er wird auch als Deckungsbeitrag bezeichnet, weil Ihnen diese Summe zur Verfügung steht, um die Fixkosten zu decken.

Wie berechne ich meine Preise? ›

Zuerst berechnest du deine Selbstkosten. Das sind alle Ausgaben, die dein Unternehmen bei der Produktion hat. Danach legst du eine Gewinnmarge fest und rechnest eventuell einen Rabatt dazu. Sie Summe aus Selbstkosten, dem absoluten Gewinn und dem Rabatt ist der Verkaufspreis.

Wie berechne ich 30% Marge? ›

Die Formel lautet: Marge (%) = [(Verkaufspreis – Kosten) / Verkaufspreis] * 100. Hierbei steht der Verkaufspreis für den Endpreis Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung. Die Berechnung dieser Formel gibt Ihnen den prozentualen Anteil des Umsatzes, der als Gewinn verbleibt.

Wie viel Prozent vom Umsatz ist Gewinn? ›

Die Umsatzrendite drückt aus, wie viel Prozent des Umsatzes als Gewinn übrig bleiben. Je nach Branche sollte dieser Wert bei zumindest 5 Prozent liegen, in vielen Branchen jedoch bei 10 - 15 Prozent. Bei 68 Prozent der Insolvenzen lag die Umsatzrendite unter einem Prozent.

Was zählt nicht zum Umsatz? ›

Nicht zum Umsatz zählen alle Einnahmen, die außerhalb der regulären Geschäftsaktivitäten eines Unternehmens generiert werden. Dazu gehören insbesondere: Zinserträge: Einnahmen aus angelegten Unternehmensgeldern oder ausgewährten Krediten. Dividenden: Einnahmen aus Beteiligungen an anderen Unternehmen.

Welche Kosten muss ich als Selbständiger zahlen? ›

Darunter fallen etwa die Miete für Ihre Geschäftsräume, Strom, Heizung, Versicherungen (Gewerbeversicherungen unter anderem), Steuern, Ausgaben für Marketing, Instandhaltungskosten, Firmenwagen, Ausgaben für Buchführung oder Honorare für Steuerberater sowie für Telefonie und Internet.

Wie berechnet man den Umsatz pro Kunde? ›

Sie zeigt, wie viel Geld ein einzelner Kunde für Produkte oder Dienstleistungen ausgibt. Um den ARPU zu berechnen, teilt man den Gesamtumsatz eines Unternehmens durch die Anzahl der Kunden. Das Ergebnis ist der durchschnittliche Umsatz pro Kunde.

Was schmälert den Umsatz? ›

Abgrenzung. Vom Umsatz sind noch keine Aufwendungen, wie zum Beispiel für Material, Miete oder Personal, abgezogen. Beim Nettoumsatz schmälert sich der Bruttoumsatz um die üblichen Erlösminderungen wie zum Beispiel Rabatte oder Skonti. Im Volksmund wird häufig der Umsatz mit dem Gewinn verwechselt.

Wie berechnet sich der Umsatz eines Kleinunternehmens? ›

Die Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG steht allen Unternehmen zu – egal in welcher Rechtsform sie betrieben werden. Entscheidend ist einzig und allein, dass Kleinunternehmer die Umsatzgrenzen von 22.000 Euro und 50.000 Euro nicht überschreiten. Übrigens: Sie brauchen keine Gewerbeanmeldung als Kleinunternehmer.

Wie viel Umsatz muss ich als selbstständiger machen? ›

Das bedeutet nach der Faustregel 3.000 bis 5.000 Euro Umsatz pro Monat. Freiberufler*innen sollten durchschnittlich 3.000 bis 5.000 Euro Umsatz pro Monat machen, um davon gut leben zu können.

Sind Ausgaben auch Umsatz? ›

Gewinn = Umsatz – Kosten (Ausgaben)

Sind die Ausgaben höher als der Umsatz, so erwirtschaftet ein Unternehmen Verlust („negativen Gewinn“).

Wie hoch ist eine gute Umsatzrentabilität? ›

Umsatzrentabilität. Eine gute Umsatzrentabilität liegt normalerweise zwischen 5 und 10 %. Die Umsatzrentabilität variiert jedoch auch stark je nach Branche und Marktposition deines Unternehmens. Ein hohes Alleinstellungsmerkmal führt oft zu einer höheren Kennzahl.

Was ist der Umsatz Beispiel? ›

Rechnerisch ausgedrückt, handelt es sich also um den Preis mal der Absatzmenge. Verkaufst du zum Beispiel 4 Äpfel zu je 1,50€, beträgt dein Umsatz 6€. Diese Kennzahl wird im internen Rechnungswesen zur Berechnung des Gewinns herangezogen und dient somit der Unternehmenssteuerung.

Wie finde ich heraus wie viel Umsatz eine Firma macht? ›

Anzahl der Unternehmen nach Umsatzgrößenklassen

Etwa 2,96 Millionen Firmen (87,3%) in Deutschland erwirtschaften weniger als 1 Million Euro pro Jahr. Nur 12,7% (430.342 Firmen) überschritten im Jahr 2021 die 1 Millionen Euro Jahresumsatz. Nur 1,9% der Firmen kamen auf mindestens 10 Millionen Euro Umsatz.

Ist Umsatz und Gewinn das gleiche? ›

Preisfrage: Was ist der Unterschied zwischen Gewinn und Umsatz? Kurze Antwort: Umsatz ist alles, was Sie durch Ihre selbständige Tätigkeit an Geld einnehmen. Davon bezahlen Sie Ihre Kosten, Steuern, Gebühren usw. Was übrig bleibt, ist Ihr Gewinn.

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