Nierenkolik - Ursachen, Symptome & Behandlung (2024)

Bei plötzlich auftretenden unerträglichen Schmerzen im Flankenbereich sollte an eine Nierenkolik gedacht werden. Die Beschwerden entstehen durch eine Blockierung des Harnleiters durch einen Harnstein. Der Arzt kann wirksame Schmerzmittel verordnen, den Verlauf der Nierenkolik kontrollieren und gegebenenfalls operativ eingreifen.

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Was ist eine Nierenkolik?
  • 2 Ursachen
  • 5 Wann sollte man zum Arzt gehen?
  • 7 Komplikationen
  • 9 Vorbeugung
  • 10 Nachsorge
  • 11 Das können Sie selbst tun
  • 12 Quellen

Was ist eine Nierenkolik?

Charakteristisch für eine Nierenkolik ist der einseitige, starke bis unerträgliche Schmerz. Er beginnt akut an der betroffenen Niere, also im Rücken auf der Höhe der kurzen Rippen.
© Crystal light – stock.adobe.com

Eine Nierenkolik bezeichnet einen für den Betroffenen meist unerträglichen akuten Schmerzzustand, der schubweise auftritt. Die Schmerzen beginnen dabei in einer der Flanken und ziehen sich bis in den seitlichen Bauchraum und die Genitalien.

Zusätzlich kann es bedingt durch die Schmerzen zu Erbrechen und starkem Schwitzen kommen. Auslöser einer Nierenkolik ist dabei ein größerer Harnstein aus dem Nierenbecken, der den Harnleiter auf seinem Weg zur Blase plötzlich blockiert.

Die ihn umgebende Muskulatur zieht sich in der Folge fortwährend zusammen, um den Stein zu lösen und zur Blase zu transportieren. Die zunehmende Verkrampfung der Muskulatur führt dabei zu den typischen wellenartigen Schmerzen einer Nierenkolik.

Ursachen

Ursache einer Nierenkolik ist eine Blockierung des Harnleiters durch einen Harnstein. Häufig hat der Betroffene dabei mehrere Steine im Nierenbecken, die ihm unabhängig von der spontan auftretenden Kolik bereits dumpfe Schmerzen in der Flanke bereiten.

Kleinere Steine können den Harnleiter meist ohne Probleme passieren. Harnsteine treten bei Patienten mit häufigen Harnwegsinfektionen gehäuft auf. Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist daher einerseits wichtig um die Infektionen zu vermeiden und ebenfalls der Entstehung von Harnsteinen entgegenzuwirken.

Harnsteine können auch nach einer Gewichtsabnahme und der damit verbundenen Ernährungsumstellung entstehen. Bei Verengungen und Fehlbildungen des Harnleiters besteht ebenfalls eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Harnstaus und der Bildung von Harnsteinen in der Folge. Eine Nierenkolik kann bei diesen Patienten daher häufiger auftreten.

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Charakteristisch für eine Nierenkolik ist der einseitige, starke bis unerträgliche Schmerz. Er beginnt akut an der betroffenen Niere, also im Rücken auf der Höhe der kurzen Rippen. Die Stärke hängt von Form und Größe des verursachenden Nierensteins und vom Zustand des Harnleiters ab. Die Schmerzen können in den ganzen Rücken ausstrahlen oder auch nach vorne in den Brust- und Bauchraum.

Steckt ein Nierenstein im Harnleiter fest, dann bleibt der Schmerz an einer Stelle und kann schubweise zu- und abnehmen. Wandert der Stein durch den Harnleiter in Richtung Blase, dann bewegt sich der Punkt, von dem der Schmerz ausstrahlt, langsam nach unten in den hinteren Bauchraum und schließlich schräg in Richtung Körpermitte. Blutiger Harn ist möglich, tritt aber nicht bei allen Betroffenen auf.

Die Schmerzen können plötzlich enden, wenn der Nierenstein in die Harnblase gelangt. Beim Wasserlassen kann der Stein nun in die Harnröhre gelangen. Dies führt zu einem Wiederauftreten der Schmerzen, diesmal in der Mitte des Beckens. Ein akuter Schmerz wandert die Harnröhre entlang, bis der Stein nach draußen gelangt. Manche Patienten berichten, dass sie den ausgeschiedenen Nierenstein in die Toilette haben fallen hören.

Diagnose & Verlauf

Die Diagnose der Nierenkolik wird vom Arzt meist schon anhand der typischen Schmerzen entlang der Flanke des Patienten vermutet. Sie sind für den Patienten häufig so unerträglich, dass er sofort den Arzt aufsucht oder der Notdienst gerufen wird. Eine Laboruntersuchung des Urins dient dem Ausschluss von Infektionen der Harnblase oder Niere.

Hat der Patient Schüttelfrost oder Fieber muss auch an eine zusätzliche Nierenbeckenentzündung gedacht werden. Die Harnsteine als Auslöser der Nierenkolik können durch eine Ultraschalluntersuchung oder über eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel dargestellt werden. Selten ist eine Computertomografie (CT) notwendig.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Wenn stechende Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen oder Anzeichen eines Darmverschlusses bemerkt werden, empfiehlt sich ein Arztbesuch. Sollten die Beschwerden nicht von selbst zurückgehen, müssen sie ärztlich abgeklärt werden, da womöglich eine ernste Ursache wie zum Beispiel eine Nierenkolik zugrunde liegt. Auch eine verminderte Harnmenge sowie Schwellungen im Bereich der Nieren deuten auf einen medizinischen Notfall hin. Betroffene Personen sollten ins Krankenhaus gebracht werden bzw. muss bei starken Beschwerden der Rettungsdienst gerufen werden. Besteht bereits eine konkrete Vermutung, dass den Symptomen eine Nierenkolik zugrunde liegen könnte, muss sofort der Hausarzt aufgesucht werden.

Entsprechende Beschwerden müssen unbedingt abgeklärt werden, wenn sie in Verbindung mit einem Harnsteinleiden oder einer akuten Harnabflussstörung auftreten. Selbiges gilt, wenn es in Verbindung mit einer diagnostizierten Tumorerkrankung im Bereich von Harnleiter oder Niere, zurückliegenden Blutgerinnseln oder Erkrankungen des Bindegewebes zu einer Nierenkolik kommt. Behandelt wird die Nierenkolik von einem Nephrologen oder einem Gastroenterologen. Bei einem medizinischen Notfall muss der Erkrankte stationär im Krankenhaus behandelt werden. Während der medikamentösen Behandlung muss sorgfältig auf etwaige Nebenwirkungen durch die verordneten Medikamente geachtet und diese dem Arzt mitgeteilt werden, um weitere Komplikationen auszuschließen.

Behandlung & Therapie

Die Behandlung der Nierenkolik soll zunächst die starken Schmerzen des Patienten mit Schmerzmitteln lindern. Diese werden meist alle zwei bis drei Stunden eingenommen. Steine einer Größe von bis zu fünf Millimetern sollten sich selbst aus dem Harnleiter lösen und weiter in die Blase wandern.

Der Patient muss dazu viel Trinken und sich ausreichend bewegen, um den Weitertransport des Steins zusätzlich anzuregen. Bis zu 80 Prozent der Harnsteine verschwinden auf diese Art und Weise ohne operative Therapie. Kommt es jedoch erneut zu einer Nierenkolik oder ist der Harnstein größer, kann eine Stoßwellenlithotripsie (ESWL) unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden.

Die Steine werden durch außerhalb des Körpers erzeugte Stoßwellen zerstört und die entstandenen Bruchstücke können anschließend den Harnleiter problemlos passieren. Große Harnsteine und vor allem solche, die das Nierenbecken ausfüllen, können auch mit der sogenannten perkutanen Nephrolithoplaxie (PNL) endoskopisch durch die Bauchhaut aus dem Nierenbecken entfernt werden.

Eine Kombination beider Methoden ist ebenfalls möglich. Bei Patienten mit großen Harnsteinen, die zu wiederholten Nierenkoliken mit unerträglichen Schmerzen führen, kann auch eine Ureterorenoskopie durchgeführt werden, wenn alle anderen Maßnahmen nicht zur Linderung beitragen. Bei diesem operativen Eingriff werden die Steine, und damit die Auslöser der Nierenkolik, endoskopisch über die Harnröhre entfernt.

Komplikationen

Eine Nierenkolik ist immer ein Notfall und sollte so schnell wie möglich behandelt werden. Zwar löst sich der verursachende Nierenstein oft von allein wieder mithilfe der Zufuhr von Flüssigkeit, Bewegung und unter medikamentöser Behandlung. Allerdings kann es passieren, dass der Stein stecken bleibt und dabei zu einem gefährlichen Harnstau führt. Wenn dieser Harnstau nicht behandelt wird, kommt es zu einer schweren Nierenschädigung, die bis zur völligen Zerstörung der Nieren führen kann.

Nach einem akuten Harnstau kann die Funktionsfähigkeit der Nieren bei sofortiger Behandlung allerdings wieder vollständig hergestellt werden. Wenn die Symptome der Nierenkolik jedoch unbeachtet bleiben, kann es zu einem chronischen Harnstau kommen, bei welchem der Harnabfluss nur teilweise gewährleistet ist. In der Folge bildet sich dann häufig eine sackförmige Ausdehnung des Nierenhohlraumes aus.

Das führt zum Untergang von funktionsfähigem Nierengewebe mit der Entwicklung einer sogenannten Schrumpfniere. Bei einer Abflussstörung des Urins kann sich zusätzlich eine Infektion der ableitenden Harnwege einstellen. Unter Umständen führt das dann zu einer septischen Harnstauungsniere, die mit schwerem Fieber, Schüttelfrost, starken Schmerzen und einer Nierenbeckenentzündung verbunden ist. Unbehandelt kann die Stauungsniere zum Tod führen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Bakterien in die Blutbahn geschwemmt werden und dort eine Blutvergiftung hervorrufen.

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Aussicht & Prognose

Eine Nierenkolik stellt einen akuten gesundheitlichen Zustand mit sofortigen Handlungsbedarf dar. Ohne eine schnellstmögliche medizinische Versorgung drohen dem Betroffenen irreversible Organschäden sowie eine Lebensgefährdung. Je eher der medizinische Notfall professionell behandelt wird, desto besser gestaltet sich der weitere Krankheitsverlauf und damit die Prognose.

Unter optimalen Bedingungen wird neben der Zufuhr von Flüssigkeiten eine medikamentöse Behandlung eingeleitet und eine spezielle Bewegungstherapie durchgeführt. Diese Maßnahmen können bereits zu einer deutlichen Linderung der Beschwerden führen und im weiteren Verlauf eine Beschwerdefreiheit bewirken. Treten keine Komplikationen oder dauerhafte Gewebeschädigungen der Niere auf, kann der Patient nach wenigen Wochen als genesen aus der Behandlung entlassen werden.

In den meisten Fällen kann trotz aller Bemühungen die vollständige Funktionsfähigkeit der Niere nicht mehr hergestellt werden. Es kann zu der Notwendigkeit einer Langzeittherapie kommen. Neben einer medikamentösen Behandlung ist die Dialyse eine weitere mögliche gesundheitliche Maßnahme, um eine Verbesserung der Gesamtsituation zu erzielen.

Diese stellt eine besondere Herausforderung für die Bewältigung des Alltags des Betroffenen dar. Oft sind die emotionalen Belastungen derart stark, dass psychische Folgeerkrankungen auftreten. Dies ist bei der Stellung der Prognose zu berücksichtigen. Bei einigen Patienten bleibt als letzter Behandlungsweg eine Transplantation. Andernfalls verkürzt sich die durchschnittliche Lebenserwartung erheblich, da ein Organausfall droht.

Vorbeugung

Einer Nierenkolik kann mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr vorgebeugt werden. Diese ist besonders bei sommerlichen Temperaturen und dem damit verbundenen vermehrten Schwitzen wichtig. Häufigen Harnwegsinfekten, die ebenfalls die Entstehung von Harnsteinen begünstigen, kann dadurch ebenfalls vorgebeugt werden. Die schnelle Abnahme von Körpergewicht ohne eine ausreichende Trinkmenge fördert ebenfalls die Entstehung von Harnsteinen und damit das Auftreten einer Nierenkolik.

Nachsorge

Nach der Behandlung der Nierenkolik ist eine Nachsorge angezeigt, um etwaige Symptome zielgerichtet zu lindern und den Krankheitsverlauf über die Genesung hinaus zu überwachen. Je nach Art und Schwere der Kolik besteht ein unterschiedliches großes Risiko von Komplikationen. Die Metaphylaxe ist in jedem Fall notwendig, da andernfalls Nierenschäden unbemerkt bleiben können oder erneut eine Nierenkolik entsteht und das Organ weiter schädigt.

Die erste Nachsorge-Untersuchung umfasst in erster Linie eine Kontrolle der betroffenen Niere. Hierzu nutzt der Arzt bildgebende Verfahren sowie eine körperliche Untersuchung. Die Anamnese dient der Beantwortung offener Fragen und der Klärung etwaiger Beschwerden. Insofern keine Auffälligkeiten festgestellt werden, kann die Nachsorge abgeschlossen werden. Die Nierenkolik sollte, einmal abgeklungen, keine weiteren Beschwerden hervorrufen.

Es genügt, wenn der Patient die normalen Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nimmt. Zudem muss weiterhin auf Anzeichen erneuter Nierenbeschwerden geachtet werden. Eine medikamentöse Behandlung von Schmerzen oder anhaltenden Entzündungen kann durch den Hausarzt überwacht werden. Die Ursachenfindung der Nierenkolik kann ebenfalls Teil der Nachsorge sein, insofern der Auslöser nicht bereits während der eigentlichen Behandlung ermittelt wurde.

Das können Sie selbst tun

Zur Unterstützung eines natürlichen Abgangs des Harnsteins sollte sich der Betroffene ausreichend bewegen. Durch regelmäßige sportliche Aktivitäten und gezielte Bewegungen des Beckens kann es zu einer spontanen Ablösung des Fremdkörpers kommen. Dadurch werden ein operativer Eingriff vermieden und die notwendigen medizinischen Behandlungen verringert. Gleichzeitig ist vor einer Überanstrengend oder Überlastung des Organismus zu warnen, da sich sonst der Allgemeinzustand verschlechtert.

Sobald der Harnstein restlos entfernt ist, kommt es zu einer Spontanheilung und der Patient ist im Normalfall beschwerdefrei. Zur langfristigen Risikominimierung einer Nierenkolik können ebenfalls verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Die Umstellung der Nahrung kann einer Neubildung von Harnsteinen entgegen wirken. Der Konsum von Fleisch sowie Innereien sollte reduziert oder vermieden werden. Die Zufuhr des Genussmittels Kaffee ist ebenfalls einzuschränken, um eine Verbesserung der Gesundheit zu erzielen. Darüber hinaus ist auf das Trinken von schwarzem Tee und den Verzehr von Milchprodukten zu verzichten.

Mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung sowie einer regelmäßigen sportlichen Betätigung wird eine anhaltende Aufrechterhaltung der Gesundheit gefördert. Die Aufnahme von zwei Litern Flüssigkeit pro Tag ist Erwachsenen zu empfehlen. Bei einer bestehenden Nierenkolik ist die Menge der Flüssigkeitsaufnahme zu erhöhen. Dadurch wird die Nierentätigkeit angeregt und die Wahrscheinlichkeit eines natürlichen Abtransportes des Fremdkörpers steigt an.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Keller, C.K., Geberth, S.K.: Praxis der Nephrologie. Springer, Berlin 2010
  • Piper, W.: Innere Medizin. Springer, Berlin 2013

Letzte Aktualisierung am: 12. November 2021

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Das könnte Sie auch interessieren

Nierenkolik - Ursachen, Symptome & Behandlung (2024)

FAQs

Was verursacht eine Nierenkolik? ›

Ursachen einer Nierenkolik

Eine Nierenkolik tritt als mögliche Folge von Nierensteinen auf. Substanzen, die sonst im Harn gelöst sind, lagern sich dabei zu einem festen Gebilde, dem Nierenstein, zusammen. Eine Kolik tritt auf, wenn sich solch ein Stein löst und in Richtung Blase geschwemmt wird.

Was mache ich bei einer Nierenkolik? ›

Der akute Schmerz ist leider oft so stark, dass meist ärztliche Hilfe notwendig wird. Eine gewisse Linderung kann lokale Wärmezufuhr oder Bewegung, wie Herumgehen und Hüpfen, bringen. Die Wärme wirkt schmerzlindernd, das Bewegen kann eine Lockerung des Steines im Harnleiter herbeiführen.

Wie kündigt sich ein Nierenstein an? ›

Zu den Symptomen gehören plötzlich auftretende, starke Schmerzen in der Nierengegend, die je nach Lage des Steins in die entsprechenden Körperteile ausstrahlen können. Ein verstärkter Harndrang, Beschwerden beim Wasserlassen oder Blut im Urin können weitere Anzeichen von Nierensteinen sein.

Was darf man bei Nierensteinen nicht Trinken? ›

Lebensmittel im Überblick
Nicht empfehlenswert
Getränke (ca. 2,5–3 Liter/Tag)Fruchtsaft pur, Softdrinks, Kakao, Alkohol
Fisch und Meeresfrüchte (1-2 x pro Woche, je ca. 150-200 g)Fisch in Mayonnaise oder Sahne eingelegt; panierter Fisch
8 more rows
14 Feb 2021

Was Trinken bei Nierenkolik? ›

Ausreichendes Trinken beugt ebenfalls der Bildung von Nierensteinen vor. Zweieinhalb bis drei Liter am Tag sollten es schon sein. Am besten ungesüßte Früchte- und Kräutertees, verdünnte Säfte und mineralstoffarme und kohlensäurearme Mineralwässer.

Wann bei Nierenkolik ins Krankenhaus? ›

Erste Anzeichen dafür sind Fieber und Schüttelfrost. “Wenn die bei einer Nierenkolik auftreten, sollten die Betroffenen sofort den Notarzt rufen oder eine urologische Fachabteilung in einem Krankenhaus aufsuchen”, sagt Urologe Wülfing.

Wie lange dauert ein Nierenkolik an? ›

Eine Nierenkolik kann zwischen 20 und 60 Minuten andauern. Weitere mögliche Symptome eines Steins im Harnleiter sind Blut im Urin, Schmerzen beim Wasserlassen und ein häufiger oder verstärkter Harndrang. Manchmal können die Schmerzen auch in die Geschlechtsorgane ausstrahlen.

Welches Obst ist gut gegen Nierensteine? ›

Viel Obst und Gemüse essen:Kaliumreiche Früchte wie Bananen schützen am besten vor Nierensteinen, aber auch Zitrusfrüchte sind eine gut Wahl. Vermeiden Sie jedoch Grapefruit! Von Spargel raten Experten ebenfalls ab. Magnesiumreich ernähren: Dieser Mineralstoff hemmt das Wachstum von Calciumoxalat-Steinen.

Ist Wärme gut bei nierenschmerzen? ›

Wenn die Nieren häufiger schmerzen, sollte eine Wärmflasche bereitgelegt werden. Wärme hilft, einer Zunahme der Schmerzen vorzubeugen, indem sie die Muskulatur lockert und die Durchblutung in den betroffenen Bereichen fördert. Gegenteilig dazu, kann Kälte zu Erkrankungen der Nieren und der Blase führen.

Wie lange dauert es bis sich ein Nierenstein löst? ›

Nach Abschluss der Nierensteinzertrümmerung verbleiben häufig noch kleine spontan abgangsfähige Steintrümmer in Niere oder Harnleiter. Dann ist eine ausreichende Trinkmenge wichtig, um alle restlichen Steintrümmer auszuschwemmen. Der Steinabgang dauert je nach Ausgangsbefund zwischen wenigern Tagen und mehreren Wochen.

Welches Medikament hilft bei nierenkoliken? ›

Werden Sie von einer akuten Nierenkolik heimgesucht, sind die Schmerzen meist so stark, dass Sie eine Schmerztherapie vom Arzt benötigen. Allerdings können NSAR (nichtsteoridale Antirheumatika) wie Ibuprofen oder Diclofenac aus Ihrer Hausapotheke erste Linderung verschaffen.

Kann man durch Stress Nierensteine bekommen? ›

Dass Nierensteine durch Stress allein entstehen können, ist zwar nicht wissenschaftlich belegt. Allerdings vermuten Ärzte, dass vermehrter belastender Stress eine Rolle dabei spielt.

Ist Bier gut für Nierensteine? ›

Sicher ist, dass Alkohol leicht diuretisch, also wassertreibend wirkt. Das bedeutet, dass Bier die Nieren gut durchspült und etwaige Steine dadurch abgehen könnten. Allerdings trocknet der Körper nach dieser durch Alkohol hervorgerufenen Überflutung aus, der Urin dickt ein und die Steine können dadurch größer werden.

Welche Medikamente lösen Nierensteine auf? ›

Harnsäuresteine sind die einzigen Steine, die manchmal mithilfe von Medikamenten aufgelöst werden können. Dafür kommen Alkalicitrate oder Natriumcarbonat infrage, manchmal auch Allopurinol. Alkalicitrate und Natriumcarbonat heben den pH-Wert des Urins an, Allopurinol senkt den Harnsäurespiegel.

Was schadet den Nieren am meisten? ›

Risikofaktoren für Nierenschwäche

Vor allem Bluthochdruck, Diabetes und Arteriosklerose schädigen auf Dauer die sehr feinen Gefäße der Nieren. Darüber hinaus setzt Übergewicht ihnen zu. Bei Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas) kommen oft mehrere Risikofaktoren für ein Nierenversagen zusammen.

Sind Bananen gut für die Nieren? ›

Für Nierenkranke seien Bananen deshalb so hochgradig toxisch, weil sie viel Kalium enthalten – und man sich bei Niereninsuffizienz schliesslich kaliumarm ernähren müsse. Doch selbst bei einer Niereninsuffizienz ist eine kaliumarme Kost erst im fortgeschrittenen Stadium nötig.

Was zersetzt Nierensteine? ›

Harn- säure-Steine kann man durch Medikamente auflösen. Größere Nierensteine müssen mit ESWL (Extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie, das Zertrümmern von Harn- steinen durch Stoßwellen, die außerhalb des Körpers erzeugt werden) oder operativ behandelt werden.

Warum wirkt Buscopan nicht bei Nierenkolik? ›

N-Butyl‐Scopolamin hat keinen Einfluss auf den Nierendruck, relaxiert nur in sehr hohen Dosen den peripheren Harnleiter und sollte somit nicht eingesetzt werden. Die Nicht-Opioide Metamizol und Indometacin senken neben ihrer analgetischen Wirkung auch den erhöhten intraluminalen Druck (Ursache des Kolikschmerzes).

Sind Tomaten nicht gut für die Nieren? ›

Oxalsäure in Tomaten

Oxalsäure kann die Bildung von oxalathaltigen Nierensteinen fördern. Jedoch enthalten frische Tomaten mit 50 mg pro 100 g verglichen mit anderen Lebensmitteln relativ wenig Oxalsäure. Tomatensaft enthält nur 5 mg Oxalsäure pro 100 g.

Welche Lebensmittel fördern die Nierensteinbildung? ›

Salz- und zuckerreiche Lebensmittel bzw. Getränke fördern die Entstehung von Nierensteinen durch eine vermehrte Ausscheidung von Kalzium im Urin. Verwenden Sie für die Zubereitung der Speisen reichlich frische Kräuter und Gewürze aber nur wenig Salz. Essen Sie selten Süßigkeiten und meiden Sie zuckerhaltige Getränke.

Was fördert den Abgang von Nierensteinen? ›

Gut geeignet ist zum Beispiel Mineralwasser, auch verdünnte Obstsäfte kommen infrage. Viel Bewegung. Das kann Steine im Harnleiter weiter befördern – das Hüpfen soll beispielsweise eine hilfreiche Methode sein. Bestimmte Medikamente sollen den Steinabgang erleichtern, zum Beispiel Alphablocker wie Tamsulosin.

Wer neigt zu Nierensteinen? ›

Statistiken zufolge erhält jeder fünfte Deutsche im Laufe seines Lebens mindestens einmal diese Diagnose - meist in einem Alter von etwa 30 bis 60 Jahren. Männer sind dabei statistisch deutlich häufiger betroffen als Frauen.

Welches Mineralwasser ist gut bei Nierensteinen? ›

Heilwässer mit viel Hydrogencarbonat machen den Harn basischer (alkalischer, höherer pH-Wert). Heilwässer mit viel Sulfat machen den Harn dagegen saurer (niedriger pH-Wert). Das ist nützlich, weil verschiedene Harnsteine sich bevorzugt bei bestimmten pH-Werten bilden.

Was soll man nicht essen wenn man Nierensteine hat? ›

oxalatreiche Lebensmittel wie Walnüsse, Spinat und Schokolade zu meiden, wenig tierisches Eiweiß wie Fleisch und Eier zu essen, sich salzarm zu ernähren und. ausreichend, aber nicht zu viel Kalzium zu sich zu nehmen, etwa in Form von Milch, Käse oder Joghurt (etwa 1000 bis 1200 Milligramm pro Tag).

Wo hat man Schmerzen Wenn die Nieren weh tun? ›

Nierenschmerzen werden oft fälschlicherweise für Rückenschmerzen gehalten. Der Grund dafür ist die Lage der Nieren im oberen hinteren Bauchraum, rechts und links der Wirbelsäule. Erkrankte Nieren machen sich durch stechende Flankenschmerzen oder dumpfe Schmerzen im unteren Rücken bemerkbar.

Wie lange dauert ein Nierenkolik an? ›

Eine Nierenkolik kann zwischen 20 und 60 Minuten andauern. Weitere mögliche Symptome eines Steins im Harnleiter sind Blut im Urin, Schmerzen beim Wasserlassen und ein häufiger oder verstärkter Harndrang. Manchmal können die Schmerzen auch in die Geschlechtsorgane ausstrahlen.

Wann bei Nierenkolik ins Krankenhaus? ›

Erste Anzeichen dafür sind Fieber und Schüttelfrost. “Wenn die bei einer Nierenkolik auftreten, sollten die Betroffenen sofort den Notarzt rufen oder eine urologische Fachabteilung in einem Krankenhaus aufsuchen”, sagt Urologe Wülfing.

Welche Schmerzen hat man bei Nierensteinen? ›

Zu den typischen Symptomen einer Nierenkolik zählen plötzliche, krampfartige Schmerzen, die wellenförmig auftreten. Abhängig von der Lage des Nierensteins strahlen die heftigen Schmerzen in den Rücken aus, in den seitlichen Unterbauch, die Leisten oder die Genitalregion. Hinzu kommen außerdem Übelkeit und Erbrechen.

Wann sind nierenschmerzen am schlimmsten? ›

Besonders dringend ist der Arztbesuch, wenn: Nierenschmerzen über Tage anhalten und sich verschlimmern. der Urin blutig ist.

Werden nierenschmerzen im Liegen schlimmer? ›

Nierenschmerzen sind nachts besonders unangenehm, denn der Schmerz lässt dich wahrscheinlich nur schwer in den Schlaf finden. Doch nicht immer steckt tatsächlich die Niere hinter deinem Leiden: Nierenschmerzen können auch von der falschen Schlafposition herrühren.

Werden nierenschmerzen bei Bewegung schlimmer? ›

Nierenschmerzen machen sich typischerweise an den Flanken in Höhe des mittleren Rückens bemerkbar. Von Rückenschmerzen lassen sie sich dadurch gut unterscheiden, dass der Schmerz durch Bewegung des Oberkörpers nicht verstärkt wird. Nierenschmerzen bleiben dagegen konstant oder treten in heftigen Schüben auf.

Was soll man nicht essen wenn man Nierensteine hat? ›

oxalatreiche Lebensmittel wie Walnüsse, Spinat und Schokolade zu meiden, wenig tierisches Eiweiß wie Fleisch und Eier zu essen, sich salzarm zu ernähren und. ausreichend, aber nicht zu viel Kalzium zu sich zu nehmen, etwa in Form von Milch, Käse oder Joghurt (etwa 1000 bis 1200 Milligramm pro Tag).

Was fördert den Abgang von Nierensteinen? ›

Gut geeignet ist zum Beispiel Mineralwasser, auch verdünnte Obstsäfte kommen infrage. Viel Bewegung. Das kann Steine im Harnleiter weiter befördern – das Hüpfen soll beispielsweise eine hilfreiche Methode sein. Bestimmte Medikamente sollen den Steinabgang erleichtern, zum Beispiel Alphablocker wie Tamsulosin.

Welches Obst ist gut gegen Nierensteine? ›

Viel Obst und Gemüse essen:Kaliumreiche Früchte wie Bananen schützen am besten vor Nierensteinen, aber auch Zitrusfrüchte sind eine gut Wahl. Vermeiden Sie jedoch Grapefruit! Von Spargel raten Experten ebenfalls ab. Magnesiumreich ernähren: Dieser Mineralstoff hemmt das Wachstum von Calciumoxalat-Steinen.

Warum wirkt Buscopan nicht bei Nierenkolik? ›

N-Butyl‐Scopolamin hat keinen Einfluss auf den Nierendruck, relaxiert nur in sehr hohen Dosen den peripheren Harnleiter und sollte somit nicht eingesetzt werden. Die Nicht-Opioide Metamizol und Indometacin senken neben ihrer analgetischen Wirkung auch den erhöhten intraluminalen Druck (Ursache des Kolikschmerzes).

Ist Bier gut für die Nierensteine? ›

Die harntreibende Wirkung des Alkohols stört also den Mineralhaushalt des Körpers. Deshalb ist man mit Biertrinken gegen Steinleiden nicht gut beraten.

Kann man durch Stress Nierensteine bekommen? ›

Dass Nierensteine durch Stress allein entstehen können, ist zwar nicht wissenschaftlich belegt. Allerdings vermuten Ärzte, dass vermehrter belastender Stress eine Rolle dabei spielt.

Wie gefährlich ist eine Nierenkolik? ›

Notfall Nierenstein – deshalb kann er lebensgefährlich sein

Bei Nierenkoliken und anderen extremen Schmerzen durch den Stein werden die Patienten meist per Notarzt in die Klinik eingeliefert. Im schlimmsten, allerdings seltenen Fall, kann der Stein den Harnleiter komplett verschließen.

Wie lange dauert es bis sich ein Nierenstein löst? ›

Nach Abschluss der Nierensteinzertrümmerung verbleiben häufig noch kleine spontan abgangsfähige Steintrümmer in Niere oder Harnleiter. Dann ist eine ausreichende Trinkmenge wichtig, um alle restlichen Steintrümmer auszuschwemmen. Der Steinabgang dauert je nach Ausgangsbefund zwischen wenigern Tagen und mehreren Wochen.

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