Bei Haarausfall auch an die Schilddrüse denken (2024)

Den Kopf eines Menschen zieren etwa 80.000 bis 120.000 kräftige Haare. Da diese normalerweise völlig unabhängig voneinander wachsen, ist ein gewisser täglicher Haarverlust durchaus normal. Durchschnittlich 100 Haare pro Tag gelten in der Regel als Grenze zum Haarausfall. Übermäßiger Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben, darunter genetische, immunologische, entzündliche aber auch hormonelle.

URSACHE FÜR HAARAUSFALL: STÖRUNG DER SCHILDDRÜSE

Die Schilddrüse beeinflusst zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Körper – entsprechend weitreichend können die Folgen einer Schilddrüsenerkrankung sein. So gehört auch Haarausfall zu den möglichen Symptomen einer Funktionsstörung der kleinen Drüse. Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann die Haare spröde machen oder vermehrt ausfallen lassen. Manchmal sind besonders die äußeren Ränder der Augenbrauen betroffen. Insgesamt ist der Haarwuchs deutlich verlangsamt. Wer sich regelmäßig rasiert kann bei einer Hypothyreose möglicherweise vergrößerte Abstände bis zur nächsten Rasur feststellen.

SELTENE ERKRANKUNG: KREISRUNDER HAARAUSFALL

Die genaue Ursache für den sogenannten kreisrunden Haarausfall (Alopezia areata), der meist die Kopfhaare betrifft, aber auch an anderen Stellen vorkommen kann, ist noch nicht bekannt. Die Medizin geht von einer Störung des Autoimmunsystems aus. Als solche tritt der kreisrunde Haarausfall gelegentlich auch in Verbindung mit der Hashimoto Thyreoiditis auf, die ebenfalls zu den Autoimmunerkrankungen zählt. Hier sind gut eingestellte Schilddrüsenhormonwerte besonders wichtig, da bestehende Über- oder Unterfunktionen den Haarausfall weiter begünstigen können. Eine ursächliche Behandlung für kreisrunden Haarausfall ist derzeit nicht bekannt.

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Quellen:

Feldkamp, J. (2018). Gut leben mit Hashimoto (1. Aufl.). Stuttgart: TRIAS Verlag
Wolff H, Fischer TW, Blume-Peytavi U (2016) The diagnosis and treatment of hair and scalp diseases. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 377–86. DOI: 10.3238/arztebl.2016.0377

Letzte Aktualisierung: 16.06.2023

Bei Haarausfall auch an die Schilddrüse denken (2024)

FAQs

Bei Haarausfall auch an die Schilddrüse denken? ›

URSACHE FÜR HAARAUSFALL: STÖRUNG DER SCHILDDRÜSE

Hat die Schilddrüse Einfluss auf Haarausfall? ›

Schilddrüsenunterfunktion und Haarausfall

Die verminderte Produktion von Schilddrüsenhormonen führt dazu, dass der Stoffwechsel im Körper verlangsamt wird. Dies kann das Haarwachstum beeinflussen und zu dünnerem, mattiertem Haar führen. Die Haare können zudem trocken, brüchig und spröde werden.

Woher weiß ich, ob meine Schilddrüse Haarausfall verursacht? ›

Eine schwere und anhaltende Hypothyreose und Hyperthyreose kann zu Haarausfall führen. Der Verlust ist diffus und betrifft die gesamte Kopfhaut und nicht einzelne Bereiche. Die Behaarung erscheint gleichmäßig spärlich . Bei erfolgreicher Behandlung der Schilddrüsenerkrankung ist ein erneutes Wachstum üblich, kann jedoch mehrere Monate dauern und unvollständig sein.

Kann ein Endokrinologe bei Haarausfall helfen? ›

Da der Haarausfall mit einer Erkrankung oder Schädigung der Wurzeln zusammenhängt und sich die Haarwurzeln in der Kopfhaut befinden, ist ein Hautarzt der erste Ansprechpartner. Alternativ kann sich der Patient an einem Endokrinologen wenden, besonders dann, wenn eine hormonelle Ursache vermutet wird.

Was deutet auf Haarausfall hin? ›

Belastungen, wie hohes Fieber, Operationen, schwere Krankheit, Gewichtsverlust oder Schwangerschaft kann die Anzahl der in die Ruhephase übergehenden Haare steigern (Ursache für telogenes Effluvium). Die Haare fallen in der Regel einige Monate nach der Belastung aus. Diese Art von Haarausfall ist meist nicht von Dauer.

Kann Haarausfall aufgrund der Schilddrüse rückgängig gemacht werden? ›

The thyroid-related hair loss is not restricted to an isolated area or patch and is usually generalized. The good news, however, is that the hair loss caused due to thyroid dysfunction is usually temporary and can easily be reversed with proper medication, time and care.

Welche Hormone fehlen bei Haarausfall? ›

Hormonell bedingter Haarausfall

Der Grund ist meist ein Mangel an Östrogen. In dieser Zeit des Ungleichgewichts werden männliche Hormone immer wirksamer und können zu vermehrter Köperbehaarung (Hirsutismus), manchmal auch zu Hautunreinheiten führen.

Wie sieht Ihr Hals bei Schilddrüsenproblemen aus? ›

Eine vergrößerte Schilddrüse ist als Knoten unter der Haut vorne am Hals zu spüren. Wenn es groß genug ist, um gut gesehen zu werden, spricht man von einem Kropf.

Wie kann ich testen ob ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe? ›

Zu den Basis-Untersuchungen zählen die allgemeine und spezielle Anamnese (Befragung zu Symptomen und Vorgeschichte), die klinische Untersuchung (z. B. Abtastung des Halses), Blutanalysen und die Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse. Das macht meist der Hausarzt.

Wie lange dauert Schilddrüsenhaarausfall? ›

Nach der Behandlung der Schilddrüsenerkrankung wachsen Ihre Haare wieder nach. Die Zeit, die für eine vollständige Wiederherstellung benötigt wird, ist jedoch nicht vorhersehbar. Die Behandlung von Schilddrüsenhaarausfall kann bei manchen Menschen mehrere Monate dauern, bei anderen weniger.

Welche Blutwerte sollte man bei Haarausfall untersuchen lassen? ›

Bereits wenige Laborwerte reichen aus, um bei Patienten mit diffusem Haarausfall die wesentlichen Ursachen zu bestimmen. Neben dem Hämoglobinwert und dem Ferritin-Wert zu Bestimmung eines möglichen Eisenmangels, spielen vor allem der TSH-Wert sowie die Blutsenkung eine entscheidende Rolle.

Welches Hormon lässt Haare wachsen? ›

Androgene wie Testosteron (T), Dihydrotestosteron (DHT) und ihre Prohormone Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEAS) und Androstendion (A) sind die Schlüsselfaktoren für das Wachstum von Terminalhaaren.

Welches Hormon ist schuld am Haarausfall? ›

Forscher und Forscherinnen haben eine Reihe von Genen ermittelt, die am anlagebedingten Haarausfall beteiligt sind. Eines der hauptverantwortlichen Gene ist das Androgenrezeptor-Gen. Doch nicht nur Gene und männliche Sexualhormone sind an der Entstehung der androgenetischen Alopezie beteiligt.

Was stoppt sofort Haarausfall? ›

Medikamente: Es gibt zwei Wirkstoffe, die dem Haarausfall wirksam entgegensteuern können. Der Blutdrucksenker Minoxidil lässt bei erblich bedingtem Haarausfall in einigen Fällen neue, kräftigere Haare nachwachsen. Die lokale Anwendung von Kortison oder Dithranol kann beim kreisrundem Haarausfall helfen.

Bei welchen Krankheiten hat man sehr viel Haarausfall? ›

Zu den Krankheiten, die Haarausfall verursachen können, gehören unter anderem: Schilddrüsenerkrankungen: Die Schilddrüse steuert über Hormone vielfältige Körperfunktionen, darunter auch das Wachstum von Haaren und Nägeln. Eine Über- oder Unterfunktion zeigt sich daher auch in Störungen des Haarwachstums.

Wann ist Haarausfall nicht mehr normal? ›

Haarausfall ist erst dann bedenklich, wenn täglich mehr als 100 Haare ausgehen. Der regelmäßige Verlust von Kopfhaar ist normal. Üblicherweise beschränkt sich dies jedoch auf rund 70 bis 100 Haare pro Tag. Das heißt nicht, dass man sein ausgefallenes Haar nun zählen muss.

Bei welcher Schilddrüsenerkrankung hat man Haarausfall? ›

Sowohl bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) als auch bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann es zu Wachstumsstörungen der Haare und zu vermehrtem Haarausfall kommen. Es gibt auch Kombinationen und Überschneidungen mit anderen Erkrankungen und Ursachen für einen krankhaften Haarausfall.

Welches Hormon fördert Haarausfall? ›

Während der Wechseljahre spielen Hormone zwar eine wichtige Rolle, die eigentliche Ursache für vermehrten Haarausfall liegt allerdings oft in einer vererbten Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber dem Hormon Dihydrotestosteron (DHT). Man spricht in diesem Fall daher von erblich bedingtem Haarausfall.

Hat man Haarausfall bei einer Schilddrüsenunterfunktion? ›

So gehört auch Haarausfall zu den möglichen Symptomen einer Funktionsstörung der kleinen Drüse. Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann die Haare spröde machen oder vermehrt ausfallen lassen.

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