6 Tipps für glückliche Darmbakterien – Paleo360.de (2024)

// von Stefan Corsten // 33 Kommentare

Deine Darmbakterien haben einen weitaus größeren Einfluss auf deinen Körper, als du vielleicht denkst. Sie beeinflussen nicht nur deine Darmfunktion, sondern haben ebenfalls eine erhebliche Auswirkung auf die Funktion und Figur deines Körpers und die Gesundheit deines Geistes.

Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse gehen davon aus, dass in einer gesunden Darmflora der Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden liegen könnte. Kann das stimmen?

In diesem Artikel erfährst du, wie du durch deinen Lebensstil dir und den Bakterien in deinem Darm etwas Gutes tun kannst.

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Du bist deine Darmflora!

Heutzutage verbinden wir Bakterien meist mit negativen Dingen, wie etwa diversen Krankheiten.Dabei bedeuten Bakterien Leben und ohne diese Kleinstlebewesen wäre unser Leben überhaupt nicht möglich.In unserem Darm tummelt sich eine Anzahl von Bakterien, die um das 10 fache höher ist, als es Zellen in unserem Körper gibt!Wäre es in Anbetracht dieser Zahl nicht logisch, dass unsere Darmflora eine entscheidende Rolle bei der Instandhaltung der Gesundheit und Funktion unseres Körpers einnimmt?

Die Macht der Mikroben

Eine Studie aus China an einem 26 Jahre alten Mann belegte bereits im Jahre 2008 die Macht der Mikroben.Der an Übergewicht, Typ2 Diabetes und hohem Blutdruck leidende Mann, unterzog sich einem Experiment im Labor der Shanghai Jiao Tong University.Als das Experiment nach 23 Wochen sein Ende fand, war der Freiwillige ein neuer Mensch!Er verließ die Studie nach ihrer Beendigung mit 51 Kilogramm weniger auf den Rippen. Darüber hinaus hatten sich beim 26 jährigen sowohl sein hoher Blutdruck und seine Zuckerkrankheit in Luft aufgelöst.

Was war passiert?
Der Studienteilnehmer musste sich weder einer bewusst kalorienreduzierten Diät unterziehen, noch musste er ein Sportprogramm absolvieren.Die Wissenschaftler verschoben mit Hilfe der Ernährung lediglich die Zusammensetzung seiner Darmflora. Unter Zuhilfenahme der richtigen Lebensmittel machten die Wissenschaftler einer Bakterienart, die dafür bekannt ist Gifte zu produzieren, den Gar aus und förderten gleichzeitig das Wachstum wichtiger gesundheitsfördernder Mikroben.Alleine diese Intervention hatte die Macht das Leben des 26 jährigen entscheidend zu ändern!

Darmbakterien – Und was können die noch so?

Unser Darm besitzt über den Nervus Vagus eine direkte Verbindung zu unserem Gehirn, was eine Wechselwirkung dieser beiden Areale ermöglicht.Und so verwundert es nicht, dass die Zusammensetzung der Bevölkerung unseres Darmes, in engem Zusammenhang zu unserem Verhalten steht.So wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach festgestellt, dass ein Zusammenhang zwischen unseren Darmbakterien und der Neigung zu schlechter Laune und Depressionen besteht. Depressive Personen wiesen in Versuchen ein verändertes Bakterienprofil auf.Wissenschaftlern ist es sogar gelungen, Mäuse durch die Zufuhr von probiotischen Kulturen in ihren Verhaltensmustern zu beeinflussen.

Teile unseres Verhaltens könnten also tatsächlich nicht von uns selbst, sondern eher durch die Kleinstlebewesen unseres Darmtraktes bestimmt werden.Man geht außerdem davon aus, dass unsere Darmflora ebenfalls am Aussehen unserer Haut und der Regulation unseres Immunsystems beteiligt ist.

Auswirkung des Lebensstils auf unsere Darmbakterien

Wir wissen inzwischen, dass die Zusammensetzung unseres Darmes bereits bei der Geburt entscheidend für den Rest unseres Lebens geprägt wird.Weitergehend nimmt die Wahl der Mutter den Säugling per Brust oder per Flasche zu stillen, einen weiteren Einfluss in diesem Bezug.Wer per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht oder mit der Flasche gestillt wird, der könnte also wichtige Grundlagen für ein gesundes und glückliches Leben verpassen.

Auch antibakterielle Seifen und Reiniger haben Hochkonjunktur.In unserer regelrechten Panik vor schädlichen Bakterien und Keimen bekämpfen wir den unsichtbaren Feind, halten Flächen möglichst steril und waschen uns möglichst häufig unsere Hände.

Unsere Vorfahren dagegen lebten wesentlich unhygienischer. Nach erfolgreicher Jagd wurde wohl kaum zum nächstmöglichen Seifenspender gegriffen. Mit der Nahrung nahmen unsere Vorfahren auch wesentlich mehr Dreck und Schlamm zu sich, was dafür sorgte, dass sich eine gesunde Auswahl verschiedener Bakterienstämme im Darm ansiedeln konnte.

Probleme die unsere Vorfahren so nicht kannten!

Durch den Einsatz von Antibiotika konnten im letzten Jahrhundert eine hohe Zahl an Leben gerettet werden und der Einsatz eines Antibiotiku*ms ist in vielen Fällen nicht nur sinnvoll sondern notwendig.Einige Ärzte aber sind mit dem Griff zum Rezeptblock zu schnell bei der Hand.Und so sei der Einsatz eines Antibiotiku*ms wohl überlegt, denn es gleicht einem regelrechten Angriff auf unsere Mikroorganismen.Man geht sogar davon aus, dass einige Schäden des Antibiotika Einsatzes nicht reversibel, also nicht wieder herstellbar sind.

Zusätzlich fördern wir durch übermäßigen Verzehr von Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln Dysbalancen in unserer Darmflora. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass chronischer Stress ein hohes Potenzial zur negativen Beeinflussung unserer Darmgesundheit und Darmflora besitzt.

Wie wichtig es ist, auf die Darmgesundheit zu achten, wird durch folgenden Fakt deutlich: Beeinträchtige Darmbarrieren (auch bekannt als Leaky Gut Syndrom) können zuAutoimmunkrankheiten(wie Hashimoto, Morbus Crohn, Multiple Sklerose)führen.

6 Tipps für gesunde Darmbakterien

…und damit mehr Energie und Vitalität in deinem Leben

1. Bewege dich an der frischen Luft und in der Natur

Genau wie der Rest unseres Körpers benötigt auch die Bevölkerung unseres Darmes Auseinandersetzungen mit verschiedenen Reizen, damit sie aufrecht erhalten werden kann.Gehe nach draußen an die frische Luft, begib dich unter Menschen und mach dir auch mal die Hände schmutzig!Wer Wert auf eine gesunde Darmflora legt, der sollte sich vor dem Kontakt mit fremden Bakterien und Keimen keinesfalls scheuen!

2. Ernähre dich von unverarbeiteten Lebensmitteln

Da du auf dieser Seite unterwegs bist, gehe ich davon aus, dass du mit der Paleo Ernährung bereits eine Ernährungsweise gewählt hast, die großen Wert auf unverarbeitete Lebensmittel legt.Gut so! Deine Darmbakterien freut das!Stark verarbeitete Lebensmittel, insbesondere solche mit hohem Zuckeranteil, mögen sie hingegen eher weniger.

3. Very Low Carb (VLC) dient deiner Figur – nicht aber deinen Darmbakterien

Menschen haben verschiedene Gründe um eine stark kohlenhydratreduzierte Ernährungbzw. ketogene Ernährung zu wählen. Insbesondere hat sich eine kurzfristige VLC Ernährung in Bezug auf die Gewichtsreduktion als förderlich bewiesen. Deine Darmflora kann jedoch bereits nach einigen Tagen unter dieser Art der Ernährung leiden.

4. Konsumiere probiotische Kulturen

Förderliche Kulturen solltest du vor allem über fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi, Kokosjoghurt, Kefir oder Kombucha zuführen.Die Integration dieser Lebensmittel in den Ernährungsalltag soll Erfahrungsberichten nach bereits zu wahren Wundern im Wohlbefinden und der Verdauungsgesundheit einiger Personen geführt haben.Sollte eine Zufuhr über diese Lebensmittel nicht möglich sein, lohnt es sich nach einem probiotischen Supplement Ausschau zu halten.Die Zufuhr von probiotischen Lebensmitteln ist insbesondere nach einer Antibiotikabehandlung anzuraten.

5. Füttere deine Darmbakterien mit präbiotischen Lebensmitteln

Kümmere dich gut um deine Darmbakterien! Du musst mit Ihnen weder spazieren gehen noch hast du irgendwelche anderen Verpflichtungen. Vergiss aber niemals sie zu füttern!Damit die Bewohner deines Darmes optimal versorgt sind, solltest du einen großen Anteil an präbiotischen Lebensmitteln zuführen. Als prebiotisch, sprich deine Darmflora nährend, werden lösliche Ballaststoffe bezeichnet, wie beispielsweise in den Schalen von Äpfeln, Chikoree, Spargel, Zwiebeln, Knoblauch und Bananen enthalten.

6. Konsumiere regelmäßig resistente Stärke

Resistente Stärke ist der neue Superstar am Himmel der Darmgesundheit. In Versuchen wurde nachgewiesen, dass sie dazu in der Lage ist, die Bakterienzusammensetzung im Darm positiv zu beeinflussen. Resistente Stärke findet sich vor allem in vorgekochten und wieder erkühlten Kartoffeln, grünen Bananen oder Cashews. Mehr resistente Stärke kann durch die Zufuhr von handelsüblicher Kartoffelstärke in die Ernährung integriert werden. Besser ist es jedoch vollwertige Lebensmittel zu sich zu nehmen, als isolierte Stärke.

Auch gut für die Regulierung der Verdauung (bei Blähungen und Verstopfung bspw.) soll die regelmäßige Einnahme von Flohsamenschalen sein.

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Geschrieben von Stefan

Stefan ist Gastautor bei paleo360.de und Betreiber der Seite "stefancorsten.com".Seine Leidenschaft ist es, Menschen dabei zu helfen Ziele und Visionen in ihrem Leben umzusetzen. Stefan ist der festen Überzeugung, dass in jedem von uns eine unbändige Macht steckt, alles im Leben zu erreichen.Stefan betreibt außerdem ein Geschäft als Personal Trainer. Erreichbar unter "dasfeuerinmir.de".
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