Darmflora aufbauen: das sind die besten Lebensmittel (2024)

Die Darmflora ist ein komplexes und dynamisches System aus Billionen Bakterien, die vor allem für die Verdauung und Verwertung von Nahrung zuständig sind. Gleichzeitig schützt das sogenannte Mikrobiom auch die Darmschleimhaut vor schädlichen Keimen, Bakterien und Viren. Zusätzlich stärken die guten Darmbakterien das Immunsystem und schützen so vor krankmachenden Erregern.

Wenn die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät

Durch eine ungesunde Ernährung mit fettigen und zuckerhaltigen Speisen, Fertiglebensmitteln, Zusatzstoffen, Aromen und wenig Ballaststoffen kann das Gleichgewicht der Darmflora durcheinander geraten. Auch Lebensmittelunverträglichkeiten wie Laktose-, Gluten- oder eine Fruktoseintoleranz können die Darmbakterien negativ beeinflussen. Gerät die Darmflora aus dem Gleichgewicht, äußert sich das häufig durch:

  • Darmbeschwerden wie Verstopfung, Durchfall, Blähungen und Blähbauch
  • Darmentzündungen
  • Reizdarmsyndrom
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien
  • Infektanfälligkeiten
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Hautkrankheiten
  • Pilzerkrankungen
  • Migräne
  • Vitamin- und Mineralstoffmängel

Auch spannend: Wie Sie Ihre Darmflora bei einer Antibiotika-Therapie schützen >>

Lebensmittel für eine gesunde Darmflora

Probiotische Lebensmittel

Probiotische Lebensmittel enthalten lebende Mikroorganismen, die in aktiver Form in den Darm gelangen, sich dort ansiedeln und positiv auf die Darmflora wirken. Besonders viele dieser Mikroorganismen kommen in fermentierten Lebensmitteln vor. Reich an Probiotika sind vor allem:

  • Kefir
  • Naturjoghurt
  • Miso
  • saure Gurken
  • Cheddar, Gouda, Mozzarella, Parmesan
  • Kimchi
  • Tempeh
  • Sauerkraut

Präbiotische Lebensmittel

Präbiotische Lebensmittel hingegen sind unverdauliche Nahrungsbestandteile (Ballaststoffe), die für eine gesunde Entwicklung der Darmkeime sorgen. Sie stecken in Nahrungsmitteln wie:

  • Hülsenfrüchten wie Kichererbsen oder Kidneybohnen
  • Linsen
  • Haferflocken, Vollkornprodukte
  • Gemüse wie Spargel, Zwiebeln, Schwarzwurzel, Artischocken
  • Obst wie Äpfel, Birnen und Bananen
  • Nüsse und Kerne
  • Samen wie Lein- und Chiasamen

Inulin

Hierbei handelt es sich um einen Mehrfachzucker bzw. Ballaststoff, welcher vor allem in Artischocken, Topinambur und Chicorée enthalten ist. Der Ballaststoff zählt ebenfalls zu den präbiotischen Lebensmitteln, regt die Verdauung an und hält sogar den Blutzucker stabil.

Resistente Stärke

Wenn Kartoffeln und Reis gekocht werden und anschließend abkühlen, verändert sich die Struktur der Stärke. Sie wird zu resistenter Stärke, die zu den Ballaststoffen zählt. Das bedeutet, dass sich die Stärke im Verdauungstrakt nicht mehr zersetzen kann und stattdessen langanhaltend sättigt und sich positiv auf die Darmflora auswirkt. Zusätzlich verringert sich der Kohlenhydratgehalt der abgekühlten Lebensmittel.

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Gesättigte Fettsäuren

Statt auf tierische Fette oder Transfette sollten Sie auf gesättigte Fettsäuren setzen. Ungesättigte Fettsäuren stecken häufig in rotem, geräuchertem oder gepökeltem Fleisch, aber auch in fettreichen Käsesorten oder Schmalz. Greifen Sie stattdessen zu fettreichen Fischsorten. Diese enthalten Omega-3-Fettsäuren, die sich positiv auf die Darmflora auswirken. Alternativ können Sie auch zu Fischöl-Kapseln greifen.

Natürliche Süße statt raffiniertem Zucker

Versuchen Sie, so gut es geht, raffinierten Zucker in Ihrer Ernährung zu meiden. Dieser verdrängt die guten Darmbakterien und fördert das Wachstum von z. B. schlechten Hefepilzen. Setzen Sie stattdessen auf natürliche Süße aus Honig, Kokosblütenzucker, Agavendicksaft oder Ahornsirup. Doch auch hier gilt: Die Menge macht das Gift!

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Zusätzliche Tipps für eine gesunde Darmflora

Um die Verdauung und den Darm nicht unnötig zu belasten, sollten Sie eine Routine für das Essen entwickeln. So kann z. B. hektisches Herunterschlingen des Mittagessens den Magen und Darm belasten, was zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen, Völlegefühl oder Blähungen führen kann. Beachten Sie daher diese Tipps:

  • Ausreichend Zeit nehmen
    Stress, Termindruck und Hektik können auf den Magen schlagen. Statt in der Mittagspause hektisch eine Mahlzeit zu sich zu nehmen, sollten Sie sich ausreichend Zeit zum Essen nehmen. Versuchen Sie auch für andere Mahlzeiten ausreichend Zeit zu schaffen. Entspannung und Genuss sind wichtig.
  • Langsam essen
    Nehmen Sie Speisen und Getränke optisch und geschmacklich bewusst wahr und genießen Sie Ihre Mahlzeiten. So erkennt ​der Körper, dass er jetzt mit der Verdauungsarbeit loslegen kann. Ebenso reduziert langsames Essen Stress und das Sättigungsgefühl wird eher erreicht, sodass Sie nicht nach kurzer wieder hungrig sind.
  • Gründlich kauen
    Das Sprichwort "Gut gekaut, ist halb verdaut" stimmt. Kauen Sie jeden Bissen gründlich durch. So hat Ihr Magen es leichter, die Nahrung in seine weiteren Bestandteile zu zersetzen. Besonders komplexe Kohlenhydrate werden schon im Mund von Enzymen im Speichel aufgespalten. Das verbessert gleichzeitig die Nährstoffaufnahme.
  • Ablenkungen vermeiden
    So gemütlich das Abendessen auf dem Sofa vor dem Fernseher oder das Nachrichtenlesen auf dem Smartphone beim Frühstück auch ist, so störend kann es sein. Das Gehirn ist nämlich vom eigentlichem Geschehen – dem Zuführen von Nahrung – abgelenkt, sodass Sie oftmals mehr essen, als Sie eigentlich wollten. Das kann dazu führen, dass das Essen nun schwer im Magen liegt.
Darmflora aufbauen: das sind die besten Lebensmittel (2024)

FAQs

Darmflora aufbauen: das sind die besten Lebensmittel? ›

Durch den Gärungsprozess entstehen wertvolle Bakterienstämme wie Milchsäurebakterien (Lactobacillus), die der Darmflora dienen. Diese werden auch als „Probiotika“ bezeichnet. Fermentierte, probiotische Lebensmittel sind zum Beispiel frisches Sauerkraut, Natur-Joghurt, Kefir, Käse, Miso oder Apfelessig.

Welche Lebensmittel baut die Darmflora wieder auf? ›

Durch den Gärungsprozess entstehen wertvolle Bakterienstämme wie Milchsäurebakterien (Lactobacillus), die der Darmflora dienen. Diese werden auch als „Probiotika“ bezeichnet. Fermentierte, probiotische Lebensmittel sind zum Beispiel frisches Sauerkraut, Natur-Joghurt, Kefir, Käse, Miso oder Apfelessig.

Was Essen um Darm zu heilen? ›

Gut geeignete Lebensmittel sind:
  1. Haferflocken.
  2. Gemüse, besonders Blattsalate, Sauerkraut.
  3. Obst.
  4. Kartoffeln.
  5. Naturreis.
  6. fettarme Milchprodukte, insbesondere Naturjoghurt, Buttermilch, Kefir.

Was Essen für eine gesunde Darmflora? ›

Welche Lebensmittel sind gut für den Darm?
  • saisonales Gemüse, vor allem auch süßsauer eingelegtes Gemüse.
  • Salat der Saison.
  • Hülsenfrüchte.
  • Vollkornprodukte.
  • saisonales Obst.
  • Trockenobst.
  • Sauerkraut.
  • Naturjoghurt, Kefir und Buttermilch.
Aug 21, 2022

Was ist das gesündeste für den Darm? ›

Empfehlenswert für eine darmgesunde Kost ist eine sinnvolle Kombination aus pflanzlichen und tierischen Eiweißen. Hülsenfrüchte, Gemüse, Nüsse und Ölsaaten sowie Sauermilchprodukte, Fisch, Fleisch und Eier sind gute Eiweißlieferanten.

Was putzt den Darm richtig durch? ›

Effektive natürliche Mittel für eine Darmreinigung sind:
  1. Einlauf mit Wasser oder Ölgemisch.
  2. Flohsamen, Leinsamen, Chiasamen.
  3. Glaubersalz, Bittersalz.
  4. Sauerkrautsaft, Apfelessig.

Ist eine Banane gut für den Darm? ›

Bananen sind gut für den Darm, da sie eine gesunde Verdauung unterstützen, Verstopfung vorbeugen und eine gesunde Darmflora fördern. Die enthaltenen löslichen Ballaststoffe helfen, Abfallstoffe effizient aus dem Körper zu eliminieren und das Risiko von entzündlichen Darmerkrankungen zu reduzieren.

Welche Lebensmittel liebt der Darm? ›

Das Darm-Mikrobiom liebt Ballaststoffe. Neben Hülsenfrüchten sind sie z.B. auch in Nüssen, Hafer, Äpfeln, Kartoffeln enthalten. Wie wichtig die Darmgesundheit für unser Wohlbefinden ist, wurde lange Zeit unterschätzt. Der Darm verfügt neben dem Gehirn über die meisten Nervenzellen im Körper.

Was ist das beste Frühstück für den Darm? ›

Ballaststoffe fördern die Verdauung und halten uns länger satt. Vollkorngetreide, Obst, Gemüse und proteinreiche Lebensmittel wie Eier oder griechischer Joghurt, sowie Porige oder Overnight Oats sind gute Optionen für ein darmgesundes Frühstück.

Wie merkt man das die Darmflora kaputt ist? ›

Eine kurzfristig gestörte Darmflora, zum Beispiel nach einer Antibiotikum-Einnahme, kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Am häufigsten treten Probleme im Verdauungstrakt auf, beispielsweise Durchfall, Verstopfungen, Blähungen, Bauchschmerzen, Krämpfe oder Übelkeit.

Wie bringe ich meinen Darm wieder in Ordnung? ›

Ernähren Sie sich abwechslungsreich mit viel Obst und viel Gemüse. Trinken Sie ausreichend viel Mineralwasser oder ungesüßte Tees – mindestens 1,5 Liter pro Tag. Sport ist auch für den Darm gesund – regelmäßige Bewegung verbessert die Verdauung.

Welches Abendessen ist gut für den Darm? ›

Getreide/Getreideprodukte: Haferflocken, Couscous, Kartoffeln, Nudeln, Reis, altbackenes Brot, Zwieback, Brot ohne Körner. Milchprodukte: fettarmer Joghurt (enthält Probiotika, die im Darm für Gleichgewicht sorgen), milder Käse mit maximal 45 Prozent Fettanteil. Fleisch/Fisch: mageres Fleisch, magere Wurstsorten, z.

Welche 10 Lebensmittel sollte man täglich essen? ›

  • Am besten Wasser trinken.
  • Obst und Gemüse – viel und bunt.
  • Hülsenfrüchte und Nüsse regelmäßig essen.
  • Vollkorn ist die beste Wahl.
  • Pflanzliche Öle bevorzugen.
  • Milch und Milchprodukte jeden Tag.
  • Fisch jede Woche.
  • Fleisch und Wurst – weniger ist mehr.

Was darf man bei einer Darmsanierung nicht essen? ›

Für einen möglichst großen Effekt gilt: Die Darmsanierung sollte mehrere Wochen dauern. Verzichten Sie in dieser Zeit weitgehend auf industriell verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte, fettreiches Essen, Zucker und Süßigkeiten, Wurst, rotes Fleisch, Kaffee, schwarzen sowie grünen Tee und Alkohol.

Wie lange dauert es bis sich die Darmflora erholt? ›

Um ihre Barrierefunktion zuverlässig erfüllen zu können, erneuern sich diese Zellen sehr häufig. Im Vergleich zu anderen Geweben sind sie wahre Regenerationswunder. Die Zellen der Darmschleimhaut erneuern sich im Schnitt alle 1-3 Tage.

Welches Obst ist am besten für den Darm? ›

Obst und Gemüse sind gut für den Darm

In Obst und Gemüse stecken viele lösliche Ballaststoffe. Unter den Obstsorten sind Äpfel, Birnen, Beeren und Zitrusfrüchte diejenigen, die am meisten Ballaststoffe enthalten. Beim Gemüse haben Kohl, Fenchel, Möhren sowie Kartoffeln mit Schale (Bioqualität) die Nase vorn.

Wie kann man eine gestörte Darmflora wieder aufbauen? ›

Darmflora stärken

Folgende Lebensmittel sind hilfreich, um Ihre Darmflora zu stärken: Fermentierte Lebensmittel (wie Sauerkraut, Naturjoghurt, Kefir) Gekochte, kalte Kartoffeln (enthalten viel resistente Stärke) Obst und Gemüse.

Wie bringe ich meine Darmflora wieder in Ordnung? ›

Essen Sie fermentierte Lebensmittel

Essen Sie also viel Joghurt, Kombucha, Kefir, Sauerkraut, eingelegtes Gemüse, Miso, Tempeh, Natto oder Kimchi – um nur ein paar zu nennen. All diese Lebensmittel enthalten aktive Bakterienkulturen, die dabei helfen, die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Wie bringt man die Darmflora wieder in Ordnung? ›

Während probiotische Lebensmittel Mikroorganismen enthalten, unterstützen Sie mit einer präbiotischen Ernährung bereits vorhandene, erwünschte Bakterien. Bekannt sind Flohsamen, Leinsamen, Weizenkleie, Chicorée, Schwarzwurzeln oder Topinambur. Reines Inulin, ein weißes Pulver, können Sie auch gezielt einnehmen.

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Author: Velia Krajcik

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