Gesunde Ernährung: „Hafermilch nicht gut für den Körper“? Was hinter dieser These steckt (2024)

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Von: Sophia Lother

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Gesunde Ernährung: „Hafermilch nicht gut für den Körper“? Was hinter dieser These steckt (1)

Eine Biochemikerin rät von Hafermilch ab. Doch wie begründet die Wissenschaftlerin diese These und was sagen andere Fachleute dazu? Ein Überblick.

Frankfurt – Hafermilch und andere pflanzliche Produkte erfreuen sich aktuell immer größerer Beliebtheit. Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft steigt die Nachfrage von Milchersatzprodukten rasant. Demnach hat sich der Absatz zwischen 2018 und 2020 verdoppelt. Gleichzeitig sank der pro Kopf Verbrauch von Kuhmilch von 54 Litern im Jahr 2000 auf 48 Liter im Jahr 2021.

Im Jahr 2021 führte die Milchalternative auf Haferbasis im deutschen Absatz deutlich vor Soja- oder Mandelmilch. Sie ist in den meisten Supermärkten und Cafés bereits kaum noch wegzudenken. Doch wie gesund ist eine Ernährung mit Hafermilch? Eine Biochemikerin wird hier mehr als deutlich, sie hält das Milchersatzprodukt für nicht besonders gesund.

Ernährung ohne Kuhmilch – Expertin warnt: Hafermilch „nicht gut für den Körper“?

Die Biochemikerin Jessie Inchauspé beschäftigt sich unter anderem mit dem Blutzuckerspiegel und der Auswirkung der Ernährung auf eben diesen. Hierfür überwachte sie auch selbst ihren eigenen Blutzuckerspiegel mithilfe eines Glukosemessgeräts. Nach der Veröffentlichung ihres Buches sprach sie auch mit deutschen Medien über ihre Erkenntnisse.

Für Aufsehen sorgte dabei die Aussage gegenüber Welt: „Hafermilch ist nicht gut für den Körper“. Denn die Milchalternative erzeuge bei vielen Menschen eine Glukosespitze, anders als bei anderen Varianten. Das liege daran, dass Haferflocken an sich bereits viel Glukose enthalten. „Dieses Auf und Ab ist mit vielen Symptomen und Krankheiten verbunden – vonAkneüber Falten undDiabetesbis hin zu Heißhungerattacken und Unfruchtbarkeit“, so Inchauspé.

Kuhmilch (1,5 Prozent) pro 100 GrammHafermilch pro 100 Gramm
Kalorien: 47Kalorien: 39
Kohlenhydrate: 4,9Kohlenhydrate: 6,0
Fett: 1,5Fett: 1,4
Eiweiß: 3,5Eiweiß: 0,6
Quelle: quarks.de

Ernährung mit Hafermilch ungesund? Biochemikerin warnt vor Glukosespitzen

Vor allem morgens sollte Hafermilch daher nicht auf leeren Magen getrunken werden, erklärt sie. Auch auf ihrem Instagram-Kanal stellt sie ihre Theorie anschaulich mit Illustrationen dar. „Um [Glukose-]Spitzen zu vermeiden, wählen Sie eine Milch mit Fett und/oder Eiweiß, wie Vollmilch oder, wenn Sie nach einer pflanzlichen Option suchen, ungesüßte Mandel- und Sojamilch“, erklärt sie dort für Followerinnen und Follower, die nun nach Hafermilch-Alternativen suchen.

Ein Marktcheck der Verbraucherzentrale NRW ergab, dass die Nährwerte von Milchersatzprodukten generell stark variieren, je nach Hauptzutat. Auf die Auflistung dieser solle ein Auge geworfen werden, zumal der Disclaimer „ohne Zuckerzusatz“ nicht bedeute, dass die jeweiligen Produkte keinen oder auch nur wenig Zucker enthalten würden.

Hafermilch: Das sagen Verbraucherschutz und Ökotest zur Milchalternative

Auch die Fachleute von Ökotest haben die Fragen diskutiert, ob und wie gesund Hafermilch tatsächlich ist. Die sättigenden Ballaststoffe des Hafers bringen demnach Vorteile für den Cholesterinspiegel und die Verdauung. Jedoch würden viele industriell verarbeitete Milchersatzprodukte mit Hafer nicht mehr viele dieser Nährstoffe enthalten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) betont, dass bei einem generellen Verzicht auf Milchprodukte Sorge zu tragen ist, dass der Körper über andere Quellen mit essenziell wichtigem Kalzium, Vitamin B2 und Jod versorgt wird. „Gerade in der Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen ist eine adäquate Kalziumversorgung bedeutend, um eine optimale Knochendichte zu erzielen“, so die DGE.

Neben dem Gesundheitsaspekt der Hafermilch ist jedoch auch die Auswirkung auf die Umwelt nicht von der Hand zu weisen. Und auch Tierschutzorganisationen rufen immer wieder dazu auf, dem Tierwohl zuliebe den Kuhmilch-Verzehr zu reduzieren. Dahingehend muss im Einzelfall selbst entschieden werden, welche Faktoren bei den persönlichen Ernährungsgewohnheiten das Zünglein an der Waage sind – und welche nicht. (slo)

Hinweis der Redaktion

Die in diesem Artikel genannten Tricks und Informationen können eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht ersetzen. Nutzen Sie unsere Ernährungs-Tipps lediglich als Ergänzung zu einer ansonsten vielseitigen und gesunden Ernährung. Die Informationen ersetzen in keinem Fall eine professionelle Beratung und sind nicht zur eigenständigen Diagnose oder Behandlung gedacht.

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