Haarausfall stoppen: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten (2024)

Es kann mit 25, 35 oder später passieren – auch junges Alter schützt nicht vor Haarausfall. Schon ab dem 25. Lebensjahr beginnt sich das Haar bei allen Menschen zu verdünnen, das ist völlig normal.

Mehr Haare fallen aus, als nachwachsen. Erst bei einem Verlust von mehr als 100 Haaren pro Tag spricht man von Haarausfall. Bei Männern setzt dieser ab Dreißig oder Vierzig ein. Zu 80 Prozent leiden sie am erblich bedingten Haarausfall mit den typischen Geheimratsecken und der runden, kahlen Stelle am Hinterkopf.

Eventuell hilft die möglichst frühzeitige und dauerhafte Einnahme des Wirkstoffs Finasterid oder die äußere Anwendung von Minoxidil oder Melatonin. Schwieriger zu ergründen: der diffuse Haarausfall, der Männer und Frauen gleichermaßen betrifft und viele Ursachen haben kann.

Wie entsteht Haarausfall?

Die häufigste Form ist der erblich-hormonell bedingte Haarausfall. Mehr als die Hälfte aller Männer und circa 40 Prozent aller Frauen mittleren Alters leiden darunter. Als Folge verringert sich zum einen die Wachstumsgeschwindigkeit der Haare, zum anderen verkürzt sich die Zeit des aktiven Haarwachstums.

Das Ergebnis: Haarausfall, eine Verstärkung der Geheimratsecken oder „im schlimmsten Fall die komplette Glatzenbildung“, so Dr. Rolf Bayersdörfer, Leiter der Produktentwicklung Styling bei Schwarzkopf & Henkel.

Diese Vitamine helfen gegen Haarausfall

  1. Eisen: Eisenmangel ist weltweit verbreitet, besonders bei Frauen. Untersuchungen in Frankreich haben gezeigt, dass 60 Prozent der Frauen mit diffusem Haarausfall einen deutlichen Eisenmangel aufweisen.

  2. B-Vitamine: Biotin soll den Haarwuchs erhöhen und für gesunde Haare sowie Nägel sorgen.
  3. Zink: Dieses lebenswichtige Spurenelement ist an der Keratinbildung beteiligt und damit wichtig für die Haare. Ein Mangel kann zu Haarausfall führen.
  4. L-Lysin: Die schwefelhaltige Aminosäure ist an der Bildung von Haaren beteiligt. Wird diffuser oder erblicher Haarausfall mit Nahrungsergänzungsmitteln behandelt, darf dieser Grundbaustein nicht fehlen.
BiotinEisenPantothensäureZinkSiliziumSelenSchwefel
Wirkunglässt Haare schneller wachsensorgt für volles Haar, Eisenmangel ist eine häufige Ursache für Haarausfallzögert Ergrauen der Haare hinaus, sorgt für Glanz, verbessert die Haarstrukturist wichtig für das Haarwachstumbraucht der Haarbalg für die Haarbildungist wichtig für die Kopfhaut, Selenshampoos helfen gegen SchuppenMangel führt zu stumpfem Haar
QuellenNüsse, Mandeln, Sojabohnenrotes Fleisch (Rind, Lamm), Eier, Soja, Erbsen, BohnenGeflügelfleisch, Milch, Pilze, Spargel, HülsenfrüchteWeizenkleie, rotes Fleisch, NüsseVollkornprodukte, Trockenobst, Nüsse, Pilze, LeberLeber, Muskelfleisch, Fisch, Vollkornprodukte, MilchEier, Fleisch, Fisch, Käse

Dann solltest du zum Arzt gehen

Hält der Haarausfall länger als zwei bis drei Monate an (täglich 100 Haare oder mehr), solltest du mit deinem Hausarzt nach den Gründen forschen.

Dazu gehört ein Blutbild inklusive Bestimmung von Eisenspiegel und Eisenspeicher (Ferritin). „Frauen haben bei niedrigen Ferritinwerten oft Haarausfall beziehungsweise dünneres Haar. Ohne die Werte zu kennen, sollte aber keine Eisensubstitution durchgeführt werden“, rät Axt-Gadermann.

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Außerdem sollte der Arzt die Schilddrüse kontrollieren: Sowohl Über- als auch Unterfunktion können zu Haarausfall führen. „Viele Betroffene berichten, dass Stress bei ihnen zum Haarverlust geführt hat“, sagt die Expertin. Der Mechanismus ist allerdings noch nicht bekannt.

Ursachen für Haarausfall

  • Genetische Faktoren

  • Bei Frauen sind Hormonumstellungen ein wesentlicher Faktor, wie das Absetzen der Pille, die Geburt eines Kindes oder die Wechseljahre.

  • Hormonelle Störungen wie Diabetes, Schilddrüsen- und Nebennierenerkrankungen

  • Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen (vor allem Eisen), Spurenelementen, Aminosäuren

  • Grippaler Infekt

  • Coronavirus

  • Unzureichende Ernährung bei Diäten

  • Haarausfall kann auch medizinische Ursachen haben

Frauen sind vom späten Haarausfall betroffen

Bei Frauen geht Haarausfall normalerweise erst ab Anfang/Mitte Fünfzig los, trifft sie aber emotional stärker.

Laut einer Studie der Dr. Wolff-Forschung sind immerhin jede vierte Frau und jeder zweite Mann von Haarverlust betroffen.

Dafür gibt es mehrere Gründe: Hormonelle Schwankungen, Erbanlagen, Krankheit und Stress in Kombination mit ungesunder Ernährung können negativ auf die Haarstruktur wirken.

Interview mit einer Fachärztin der Dermatologie

Ob die Gefahr der Glatzenbildung besteht, kann nur der Dermatologe feststellen. Dr. Kathi Turnbull, Fachärztin für Dermatologie erklärt, wie man Haarausfall bekämpft und wie man ihm vorbeugen kann.

Erkennen Sie mit bloßem Auge, ob Haarausfall vorliegt?

Ja. Entscheidend ist das Verteilungsmuster des Haarausfalls, das Auskunft über die Ursache gibt. Wenn sich bei Männern lichtes Haar am Hinterkopf und Geheimratsecken ankündigen, dann hat das hormonelle Ursachen, auch androgenetische Alopezie genannt. Wird bei Frauen verstärkter Haarausfall am Mittelscheitel beobachtet, ist aber noch ganz festes Haar am Hinterkopf vorhanden, spricht man auch hier von hormonell bedingtem Haarausfall.

Wie untersuchen Sie Patienten auf Haarausfall?

Mit einem Dermatoskop, einem Mikroskop mit zehnfacher Vergrößerung, geht man über die Kopfhaut. So erkennt man, ob noch Haarfollikel vorhanden sind oder nicht. Falls man allerdings mit dem Dermatoskop nicht vorankommt, hilft eine Gewebeanalyse weiter. Dabei wird eine kleine Probe der Kopfhaut entfernt und untersucht.

Was beeinflusst das Haarwachstum?

Der Lebenswandel wirkt sich darauf aus. Haare wachsen nachts – wer sehr viel schläft, wird auch ein besseres Haarwachstum haben. Auch eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung kann zu einer besseren Haarstruktur führen. Bei hormonell bedingtem Haarausfall hilft der zurzeit effektivste Wirkstoff Minoxidil – auch bekannt unter dem Namen Regaine.

Was lässt Haare sprießen?

Minoxidil bringt Haare zum Wachsen, die vorher zumindest verkümmert waren. Sie werden durch die Lösung zum Terminalhaar umgebaut. Allerdings muss die Haarwurzel noch intakt sein.

Sobald eine Vernarbung vorliegt oder die Haarwurzel nicht mehr vorhanden ist, wirkt auch das Mittel nicht mehr. Bei Haarpatienten darf man keine Garantie geben. Man hat meistens eine Ansprechrate von 60 bis 90 Prozent – und das ist schon sehr gut.

Wichtiger Hinweis:Die Informationen in diesem Artikel enthalten lediglich allgemeine Hinweise. Zur Abklärung eines gesundheitlichen Problems empfehlen wir den Besuch bei ausgebildeten und anerkannten Ärzten.

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