Eigenverbrauch: Wie funktioniert Eigennutzung von Solarstrom? | SMA (2024)

[UPDATED] Weil die Strompreise steigen, profitieren Betreiber von Solaranlagen besonders vom Eigenverbrauch ihres selbst erzeugten Solarstroms. Aber wie funktioniert der Eigenverbrauch? Und wie kann ich als Privathaushalt oder Gewerbebetrieb den Eigenverbrauch erhöhen, um mit der Solaranlage möglichst viel Ertrag zu erwirtschaften?

In diesem Beitrag möchte ich die wissenswertesten Punkte zum Thema Eigenverbrauch vorstellen.

Was ist Eigenverbrauch von Solarstrom und wie funktioniert das?

Übersicht: Zähler für den Eigenverbrauch von Solarstrom

Der von den Photovoltaik-Modulen erzeugte Gleichstrom wird vom Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt und in das Hausnetz eingespeist. Hier kann der Solarstrom von Elektrogeräten innerhalb des Hauses genutzt werden – das wird dann Eigenverbrauch genannt.

Steht mehr Strom zur Verfügung als verbraucht werden kann, fließt der Überschuss in das öffentliche Netz. Für die Einspeisung von Solarstrom bekommen Anlagenbetreiber nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine Vergütung ausbezahlt. Inzwischen wird diese Vergütung monatlich angepasst – je nachdem, wie hoch die installierte Leistung ist (siehe auch Kasten „Kleiner Exkurs zum Erneuerbare-Energien-Gesetz“). Derzeit liegt sie bei rund 11 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Die aktuelle Fördersätze gibt die Bundesnetzagentur bekannt.

Solarstrom Eigenverbrauch spart Stromkosten

Wer seine PV-Anlage zwischen dem 1.01.2009 und 31.03.2012 ans Netz gebracht hat, bekommt über das Erneuerbare-Energien-Gesetz zusätzlich Geld für den Eigenverbrauch von Solarstrom. Eine Übersicht, ob der Eigenverbrauch der Photovoltaikanlage gefördert wird, gibt die Clearingstelle EEG.

Reicht der eigene Solarstrom zur Deckung des Verbrauchs nicht aus, wird die fehlende Menge aus dem Netz bezogen. Dafür berechnet der Energieversorger dann aktuell rund 29 Cent für jede verbrauchte kWh.

Und genau das macht den Eigenverbrauch von Solarstrom so sinnvoll: Die Einspeisevergütung für Solarstrom ist nicht mehr besonders hoch, dafür steigen aber die Kosten für den Strombezug aus dem öffentlichen Netz. Die attraktivste Lösung heißt deshalb konsequenterweise: Solarstrom erzeugen und im eigenen Haushalt verbrauchen.

Damit der Eigenverbrauch mit dem Energieversorger abgerechnet werden kann, ist eine spezielle Anordnung der Stromzähler erforderlich (Abbildung rechts). Die Stromzähler erfassen einerseits die Energieerzeugung, andererseits aber auch den Netzbezug und die Netzeinspeisung. Der Eigenverbrauch kann einfach errechnet werden, indem man die eingespeiste Energie (Einspeisezähler) von dererzeugten Energie (PV-Zähler) abzieht.

Die Abrechnung des Eigenverbrauchs mit dem Verteilnetzbetreiber ist in der Regel unkompliziert. Oft erstellt er auf Basis der erwarteten Einspeise- und Eigenverbrauchswerte eine Gutschriftanzeige, auf der die Vergütung inklusive Eigenverbrauch bereits vollständig berechnet ist. Auf Basis der Gutschriftanzeige erfolgen dann die Abschlagszahlungen an den Anlagenbetreiber. Am Jahresende wird anhand der Zählerwerte kontrolliert und die Annahmen gegebenenfalls angepasst.

Eigenverbrauch oder Autarkie?

Hin und wieder wird von Eigenverbrauch gesprochen, aber Autarkie gemeint. Die Bedeutung der beiden Begriffe unterscheidet sich jedoch deutlich: Eigenverbrauch meint den Anteil des erzeugten Stroms, der selbst verbraucht wird. Bei der Autarkie geht es um die umgekehrte Betrachtungsweise: Wie viel des eigenen Verbrauchs kann selbst erzeugt werden?

Der Autarkiegrad ist für Stromkunden oft das näherliegende Kriterium, da er den vermiedenen Strombezug aus dem Netz meint und somit genau den Anteil darstellt, um den sich die Stromrechnung verringert. Die Betrachtung der erzielbaren Autarkie ist besonders dort wichtig, wo keine Anbindung an das öffentliche Stromnetz existiert.

100% Autarkie bedeutet, dass kein Strom mehr aus dem Netz bezogen werden muss, um den eigenen Verbrauch zu decken.

100% Eigenverbrauch bedeutet, dass kein selbst erzeugter Strom mehr eingespeist wird, weil der vollständig durch die Verbraucher im eigenen Haus genutzt werden kann. Das erreicht man beispielsweise mit einer klein dimensionierten PV-Anlage relativ schnell. Effizienter und wirtschaftlicher ist es aber, einen möglichst größer Teil des im Haushalt benötigten Stroms mit Solarstrom zu decken. Der Eigenverbrauch ist dann optimal auf die Stromerzeugung und den Bedarf abgestimmt.

Solarstrom speichern und Eigenverbrauch erhöhen

Im Winter, wenn eine Photovoltaik-Anlage typischerweise geringere Erträge bringt, kann ein hoher Eigenverbrauch erreicht werden, da ein großer Teil des (vergleichsweise wenigen) selbst erzeugten Stroms auch im Haushalt des Anlagenbetreibers verbraucht werden kann. Dem hohen Eigenverbrauchsanteil steht eine geringe Autarkie gegenüber, weil die Anlage nur einen geringen Anteil des benötigten Stroms erzeugt und somit viel zusätzlicher Strom aus dem Netz bezogen werden muss.

Im Sommer hingegen stellt die Photovoltaik-Anlage erheblich mehr Energie bereit, sodass der Solarstrom nur zu einem geringen Anteil selbst verbraucht werden kann – hier ist der Eigenverbrauchsanteil geringer, während die Autarkie steigt, denn die Solaranlage liefert dann einen erheblich größeren Anteil des im Haushalt benötigten Stroms.

Technologische Entwicklung hin zu Energieversorgung 4.0

Die Eigenverbrauchsregelung und der finanzielle Vorteil für den Anlagenbetreiber hat es Unternehmen ermöglicht, intelligente Lösungen zur Steuerung von Stromerzeugern und Verbrauchern zu entwickeln. Entstanden sind intelligente Energiemanager und Speichertechnologien, mit denen sich die PV-Energie noch besser nutzen lässt und die heute aktiv zur Unterstützung der Stromnetze beitragen. So steuert etwas der Sunny Home Manager 2.0 Verbraucher und Erzeuger im Haushalt des Stromkunden so, dass einerseits der Komfort möglichst wenig eingeschränkt, gleichzeitig aber auch der aktuelle Bedarf im Stromnetz berücksichtigt wird. Inzwischen gehen die technologische Entwicklung dank der Digitalisierung der Energiewende sogar soweit, dass aus Anlagenbetreibern Prosumer werden, die ihren überschüssigen Strom selbst vermarkten können. Die Möglichkeiten reichen vom Verkauf an den Nachbarn über Direktvermarktung bis hin zum Peer-to-Peer-Modellen. Da wird sich in naher Zukunft noch einiges tun.

Ich selbst freue mich aber auch heute schon jeden Tag darüber, wenn ich mit meinem selbst erzeugten Strom große Teile meines eigenen Bedarfs decken kann und dadurch weniger Strom aus fossilen Energiequellen erzeugt werden muss. Laut Umweltbundesamtliegt der Brennstoffnutzungsgrad zur Stromerzeugung aktuell bei 42 Prozent – damit also 1 kWh bei mir ankommt, muss wegen des schlechten Wirkungsgrads der Kraftwerke und der Übertragungsverluste ein Energieträger mit einem Heizwert von 2,3 kWh verbrannt werden. Das bedeutet für mich, dass ich durch Nutzung meines eigenen, sauberen Stroms die Umwelt deutlich weniger belaste.

Das alles, und nicht zuletzt auch die geringere Abhängigkeit von den steigenden Preisen der Stromversorger, hinterlässt bei mir ein gutes Bauchgefühl und den Eindruck, für die Zukunft auf dem richtigen Weg zu sein.

Solarstrom lohnt sich trotz einiger Mythen

Oft wird die Photovoltaik wegen einer angeblichen Belastung der Stromnetze kritisiert – zu unrecht, wie ich finde. Tatsache ist: Der Solarstrom wird in der Regel dort erzeugt, wo er auch verbraucht wird – nämlich dezentral bei den Verbrauchern, und entlastet schon allein dadurch das Netz. Je mehr Solarstrom Betreiber nicht nur an dem Ort, sondern auch zu der Zeit Erzeugung verbrauchen, desto besser ist das für das öffentliche Netz.Der Solarstrom ersetzt so den Netzstrom, der ansonsten extra herantransportiert worden wäre, gleichzeitig entfällt auch der „Abtransport“ der jeweiligen Solarstrommenge, wodurch das Netz aktiv entlastet wird.

Ein anderes Argument basiert auf der Vorstellung, dass alle Nutzer der Eigenverbrauchsoption ihre Geräte zur Mittagszeit einplanen. Wenn dann ein Wetterumschwung kommt, und in weiten Bereichen plötzlich nur wenig PV-Energie verfügbar ist, ist die folgende Verbrauchslast im Netz noch höher als sie das zur Mittagszeit sowieso schon wäre. Damit diese Situation eintritt, müsste allerdings eine sehr große Menge von Haushalten die Eigenverbrauchsregelung nutzen und ihre Geräte mit Funkuhr-Genauigkeit exakt zum gleichen Zeitpunkt aktivieren. Davon abgesehen unterscheidet sich der Verbrauchsverlauf von Gerät zu Gerät. Die Großverbraucher, um die es beim Eigenverbrauch hauptsächlich geht, besitzen zudem verschiedene Programme, die wiederum sehr unterschiedliche Verbrauchsverläufe verursachen.

Eine einfache Verschiebung von Verbrauchslasten in die Mittagszeit ist aber ohnehin nicht besonders sinnvoll, denn in vielen Haushalten laufen zur Mittagszeit bereits energieintensive Geräte wie Elektroherd oder Backofen, sodass für verzögert gestartete Geräte eventuell zu wenig Solarstrom zur Verfügung steht. So wird der eigene Solarstrom nicht genutzt und stattdessen teurer Netzstrom bezogen. Je nach Verbrauchsverhalten des konkreten Haushaltes kann jeder Nutzer der Eigenverbrauchsregelung vorteilhafter handeln, wenn er die Verbraucher vor und nach der Mittagszeit einplant.

Genau hier verschaffen die intelligenten Energiemanager wie der Sunny Home Manager 2.0 Abhilfe. Denn ein Einbruch der PV-Erzeugung durch einen Wetterumschwung ist ihm Dank internetbasierter Wetterprognose lange Zeit vorher bekannt, so dass er die Geräteplanung automatisch darauf abstimmen kann.

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Eigenverbrauch und Autarkie erhöhen in 6 einfachen Schritten

Mehr Eigenverbrauch bringt finanzielle Vorteile und ein gutes Gefühl im Bauch – zumindest bei mir.

Wie also lässt sich noch mehr Solarstrom im eigenen Haushalt verbrauchen?

1. Einfache Hilfsmittel nutzen

Zunächst ist die einfachste und kostengünstigste Variante, den Eigenverbrauch mit vorhandenen Mitteln zu erhöhen. Oft haben Elektrogeräte mit hohem Verbrauch wie Waschmaschinen, Spülmaschinen und Wäschetrockner eine Möglichkeit zur Zeitvorwahl. Die Zeitvorwahl ermöglicht einen verzögerten Start des Geräts. So können diese Großverbraucher z.B. in Zeiten mit großem Überschuss an PV-Energie verschoben werden, um diese zu nutzen. Dabei sollte aber beachtet werden, dass dies nicht unbedingt die Mittagszeit sein muss – in vielen Haushalten findet zur Mittagszeit bereits durch das Kochen ein hoher Verbrauch statt.

Eine andere Variante ist der Einsatz von kostengünstigen Zeitschaltuhren – auch hiermit lassen sich die Einschaltzeiten der Geräte leicht verschieben.

Leider erzielen die einfachen Lösungen nur selten optimale Ergebnisse:

  • Das Wetter kann sich während der Wartezeit auf den Gerätestart ändern
  • Jemand im Haus könnte zur geplanten Startzeit Strom verbrauchen – z.B. zum Kochen, Backen, Staubsaugen, Bügeln, …
  • Der Stromverbrauch der Geräte könnte falsch eingeschätzt werden

Durch diese und viele weitere Effekte kann vielfach der Strom für die eingestellten Geräte nicht durch Eigenverbrauch genutzt werden.

2. Ein Energiemanagement-System nutzen

Viel einfacher und komfortabler funktioniert das zeitliche Verschieben der Gerätenutzung mit einem Energiemanagement-System wie dem Sunny Home Manager 2.0. Er steuert und plant die eingebundenen Erzeuger und Verbraucher intelligent und berücksichtigt dabei auch die zukünftige Wetterentwicklung sowie viele weitere Größen. Das Energiemanagement-System ist auch in der Lage, mehrere Geräte unter Berücksichtigung ihres individuellen Stromverbrauchs optimal einzuplanen.

In den meisten Fällen ist keine Neuanschaffung von Haushaltsgeräten nötig. Ein großer Teil der vorhandenen Haushaltsgeräte kann mit Hilfe von speziell hierfür entwickelten Zwischensteckern angesteuert werden. Diese Zwischenstecker kommunizieren mit dem Energiemanagement-System und Steuern die Verbraucher nicht nur, sondern zeichnen auch deren Verbrauch auf, sodass diese Geräte mit ihrem tatsächlichen Verbrauchsprofil eingeplant werden können. Auf diese Weise können auch ältere und günstige Haushaltsgeräte so gestartet werden, dass der selbst erzeugte Solarstrom bestmöglich im eigenen Haus verbraucht wird.

Aber auch Haushaltsgeräte der neuesten Generation lassen sich mit einem Energiemanagement-System einplanen, um den eigenen Strom zu nutzen. Diese kommunizieren dann teilweise über den einheitlichen Kommunikationsstandard EEBUS vollkommen automatisch miteinander.

3. Stromspeicher: Solarstrom in Batterie speichern

Der Eigenverbrauch lässt sich noch weiter optimieren, wenn Batteriespeicher eingesetzt werden. Diese nehmen überschüssige PV-Energie auf, die sonst in das Stromnetz eingespeist würde. Später, wenn die selbst erzeugte Energie nicht mehr zur Deckung des Verbrauchs ausreicht – etwa am Abend oder in der Nacht – kann die gespeicherte PV-Energie im Haus genutzt werden. Damit verschenkt man keinen kostbaren Solarstrom mehr und vermeidet zusätzlichen teuren Netzbezug.

Speichersysteme bieten darüber hinaus den Vorteil, dass sie Netzausfälle überbrücken können. Sie werden auch dort eingesetzt, wo ein Stromnetz nicht verfügbar oder sehr instabil ist, und über den Eigenverbrauch hinaus die zusätzlichen Funktionen von Batteriespeichern interessant sind. In Deutschland wird inzwischen schon jede zweite Neuanlage mit Batterie installiert. Nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft sind die Kosten für die Batteriespeicher seit 2013 um mehr als 50 Prozent gesunken.

Für Batterie-Speicher fördert der Staat über das „Marktanreizprogramm Speicher“noch bis Jahresende 2018 mit aktuell zehn Prozent Tilgungszuschuss.

4. Eine Wärmepumpe nutzen

Eine Wärmepumpe kann den Eigenverbrauch einer Photovoltaikanlage zusätzlich steigern. Denn die thermischen Verbraucher Heizung und Warmwasser betragen je nach Standort, Jahreszeit und Bedarf mit bis zu 70 Prozent der Energiekosten. Um energie- und kosteneffizient zu heizen erwärmt man das Wasser über eine Wärmepumpe mit Pufferspeicher oder Heizstab mit selbst erzeugtem Strom aus der Solaranlage. Energiemanager wie der Sunny Home Manager 2.0 steuert die Anlage automatisch so, dass die Wärmepumpe möglichst dann Energie aufnimmt, wenn die Sonne scheint. Der Pufferspeicher hält die Wärme dann für die Abend- und Nachtstunden vor, so dass abends weniger Netzstrom zur Brauchwassererwärmung bezogen werden muss. Das erhöht den Eigenverbrauch der selbst erzeugten Solarenergie, spart Heizkosten und schont die Umwelt.

5. Für das E-Auto: Solarstrom tanken

Mit einer entsprechenden Ladesäule lässt sich auch ein Elektrofahrzeug mit dem eigenen Solarstrom laden. Im Rahmen der EEBus-Initiative arbeitet SMA mit Fahrzeug- und Ladesäulenherstellern zusammen. Die herstellerunabhängige und offene Schnittstelle sorgt für eine optimale Zusammenarbeit von Energiemanager, Ladesäulen und Elektrofahrzeugen. Dabei geht es immer darum, das Elektroauto möglichst ausschließlich mit eigenem Solarstrom zu laden. Das intelligente Energiemanagement mit dem Sunny Home Manager 2.0 berücksichtigt beim Laden immer den Energiebedarf des Haushalts. Günstiger und klimaschonender geht´s nicht.

6. Photovoltaik Steuer? Steuerliche Vorteile nutzen

Wer eine Photovoltaikanlage auf dem Dach betreibt und den Strom gegen Vergütung ins Netz eines Stromanbieters einspeist, erzielt mit der Solaranlage Gewinne. Als gewerblich tätiger Unternehmer unterliegt man dann sämtlichen steuerlichen Rechten und Pflichten und muss die Gewinne in der jährlichen Einkommenssteuererklärung angeben. Es gilt dann einige weitere Fragen zu klären – ob sie Umsatzsteuer zahlen wollen, oder diese als Kleinunternehmer lieber weglassen wollen.

Grundsätzlich sind diese Steuern möglich:

  • Umsatzsteuer/Mehrwertsteuer
  • Einkommenssteuer
  • Gewerbesteuer.

Es ist empfehlenswert, sich vorab gut zu informieren, welches die beste Lösung für die eigene Solaranlage ist.

Möchte ich etwa mit der Solaranlage eine maximale Rendite erzielen, oder möglichst autonom mit meinem eigenen Strom versorgen? Will ich vielleicht sogar eine Steueroptimierung erreichen, oder lieber möglichst wenig mit dem Finanzamt zu tun haben?

Vorteil Eigenverbrauch

Betreiber kleinerer Anlagen mit eher niedrigen Investitionskosten und hohem Eigenverbrauch können ihre Solaranlage auch als Liebhaberei anmelden und so dem Finanzamt aus dem Weg gehen.

Auch von der EEG-Umlage sind kleine Anlagen befreit, wenn sie Eigenverbrauch betreiben. Die EEG-Umlage finanziert die Energiewende. Als Teil des Strompreises tragen sie alle Stromkonsumenten mit. PV-Anlagen-Betreiber sind jedoch Stromerzeuger und -verbraucher zugleich. Das EEG befreit daher Solaranlagen bis 10 kWp von der EEG-Umlage, wenn sie Eigenverbrauch betreiben. Anlagen mit mehr als 10 kWp Leistung zahlen für selbst verbrauchten Strom 40 Prozent der EEG-Umlage.

Eine Vision zur Vermeidung des Netzausbaus

Was wäre, wenn man die Stromnetze deutlich entlasten könnte? Was wäre, wenn es für jeden Bürger und jedes Unternehmen (auch ohne dass diese selbst Energie erzeugen) nützlich wäre, Strom zu insgesamt vorteilhaften Zeiten zu verbrauchen? Dann würde jeder Stromkunde seinen Teil dazu beitragen, die Notwendigkeit des Netzausbaus und damit die Stromtarife von morgen zu reduzieren. Dies könnte sogar ohne zusätzliche Förderung einfach über neuartige Stromtarife geschehen, deren Kosten vom aktuellen Energieangebot und der momentanen Netzbelastung abhängen. Der Stromversorger könnte auf Basis seiner Prognose für die Netzbelastung für jeden Stromkunden individuell eine Preisverteilung für einen kompletten Tag vorgeben, sodass der Stromkunde ganz gezielt selbst aktiv werden oder sein Energiemanagement-System diese Aufgabe für ihn übernehmen kann.

Ein Tarif für Regionen mit viel PV-Strom könnte z.B. bei einer nahenden Schlechtwetterfront so aussehen:

  • Während des noch guten Wetters ist der Strompreis gering, weil viel Energie aus der Photovoltaik verfügbar ist und die Netze nur wenig belastet werden
  • Während des Umschwungs zum schlechten Wetter ist der Strompreis sehr teuer, um die Verbrauchsspitze im Netz zu senken, da die PV-Anlagen weniger erzeugen werden.
  • Während des weiterhin schlechten Wetters pendelt der Strompreis sich langsam auf mittlerem Niveau ein, weil zwar nur wenig Strom aus Photovoltaik zur Verfügung steht, aber die Gefahr eines Energiemangels im Netz gebannt ist.

Ähnlich wärenin Regionen mit großem Windkraftanteil günstigere Stromtarife bei guten Windverhältnissen und teurere Tarife bei Flaute möglich.

Natürlich würde in vielen Regionen eine Mischung aus vielen Energiequellen zu finden sein, die allesamt Einfluss auf den Preis nehmen.

Aber was hat dann der Stromkunde davon, der die Mühe auf sich nimmt, seine Haushaltsgeräte und Maschinen zu günstigen Zeiten anzusteuern? Vor allem einen günstigeren Strompreis – je besser sein Verbrauch dem Energieangebot und dem Netzbedarf folgt, desto günstiger bekommt er seinen Strom und kann so viel Geld sparen.

Darüber hinaus würden die Verteilnetzbetreiber in vielen Fällen den Netzausbau reduzieren oder vielleicht sogar ganz vermeiden können, und eine Versorgung aus 100% erneuerbaren Energien würde ein ganzes Stück näher rücken.

Mir ist bewusst, dass noch einige Grundlagen für eine tatsächliche Umsetzung fehlen (wie z.B. entsprechende Stromtarife, Möglichkeiten zur Abrechnung, Möglichkeiten zur einfachen Darstellung komplexer Tarife usw.). Zumindest aber in Sachen börsennotierte Stromtarife im Stundentakt tut sich inzwischen auch etwas in Deutschland. Das stimmt mich optimistisch, denn ich finde den Gedanken nach wie vor sehr reizvoll. Ich freue mich auf eure Meinung dazu!

Wie geht’s weiter?

Wie ihr sicher schon bemerkt habt, bin ich absolut begeistert von der Idee, den eigenen Verbrauch selbst zu decken, dabei die Umwelt zu schonen und nebenher noch etwas Gutes für die Stabilität unseres Stromnetzes zu tun.

Kleiner Ex-Kurs Erneuerbare-Energien-Gesetz

Im April 2000 legte die Bundesregierung per Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine attraktive Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energien fest. Anlagenbetreiber erhielten für 20 Jahre lang eine feste Vergütung für eingespeisten Strom aus regenerativer Erzeugung. Damit förderte der Staat den Ausbau der erneuerbaren Energien und trug maßgeblich zu deren Erfolgsgeschichte bei.

Solaranlage waren damals meist reine Einspeiseanlagen und darauf ausgelegt, den höchsten Ertrag zu erzielen. Als jedoch in den Boom-Jahren immer mehr Solaranlagen ans Netz gingen, explodierten einerseits die Kosten und andererseits mussten Solaranlagen in sonnenintensiven Zeiten abgeregelt, also vom Netz genommen werden. Wertvoller Solar- und Windstrom wurde weggeschmissen. Denn die öffentlichen Netze waren mit dem vielen Strom aus Sonne und Wind zur gleichen Zeit schlichtweg überfordert.

Harte Novellierung und stetige Anpassung

Um die Netze zu entlasten und gleichzeitig den teuren Netzausbau zu verhindern, förderte die Bundesregierung mit der Eigenverbrauchsregelung den Verbrauch von selbst erzeugter Energie. Gleichzeitig wurde die Einspeisevergütung 2012 massiv gekappt – mit drastischen Folgen für die Branche. Derzeit wird die Vergütung je nach Zubaurate monatlich angepasst. Die aktuelle Fördersätze gibt die Bundesnetzagentur bekannt.

Strom aus regenerativer Erzeugung ist heute weitaus günstiger als Strom aus konventionellen Kraftwerken. Daher wird auch der Eigenverbrauch von Solarstrom nicht mehr gesondert gefördert. Die Unterstützung hat aber dazu geführt, dass im Rahmen der Energiewende viele innovative Technologien entwickelt werden konnten und können.

Energieversorgung 4.0

Solaranlagenbetreiber setzen inzwischen mit intelligentem Energiemanagement und Speichern auf einen hohen Eigenverbrauch und die kostengünstige und dezentrale Stromerzeugung. Und damit auf mehr Unabhängigkeit von konventionellen Energie. Heute nehmen Speichersysteme in Eigenheimen wie auch in großen Kraftwerken überschüssigen Solarstrom auf und speichern ihn als Reserve für sonnenschwächere Zeiten zwischen. Das entlastet die öffentlichen Netze. Und privaten wie gewerblichen Anlagenbetreibern entstehen viele neue Möglichkeiten für die Vermarktung ihres selbst erzeugten Solarstroms. Mittlerweile ist in Deutschland eine Gesamtleistung von 43 Gigawatt Solarleistung installiert.

Wenn ihr zu diesem Beitrag noch Fragen habt, oder wenn ihr noch Aspekte zum Thema Eigenverbrauch vermisst, nutzt gerne die Kommentarfunktion. Ich freue mich sehr auf euer Feedback!

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Eigenverbrauch: Wie funktioniert Eigennutzung von Solarstrom? | SMA (2024)

FAQs

Wie kann ich den Strom meiner Solaranlage selbst nutzen? ›

Eine Möglichkeit ist die Installation eines Stromspeichers. Dieser speichert den tagsüber überschüssig erzeugten PV-Strom und stellt ihn dann zur Verfügung, wenn er gebraucht wird (z.B. am frühen Morgen und abends). Außerdem können Sie Ihre PV-Anlage mit einer Wärmepumpe kombinieren.

Wie verbrauche ich meinen eigenen Strom? ›

Mit einer PV-Anlage von 5 kWp können ca. 30 % des produzierten Stroms selbst genutzt werden. Mit einem integrierten Speichersystem ist es möglich, weitere 35 % des erzeugten Stroms selber zu verbrauchen – der Anteil des Eigenverbrauchs steigt auf bis zu 65 %. Somit haben Sie Ihre Stromkosten selbst im Griff.

Was passiert mit dem Strom der nicht verbraucht wird? ›

Strom kann jederzeit und sofort in andere Energieformen umgewandelt werden. Die Erzeugung von Wärme mit überschüssigem Strom ist die einfachste und billigste Methode überschüssigen Strom loszuwerden. Auch Kälte ließe sich mit überschüssigem Wind- oder Solarstrom erzeugen und bei Bedarf für einige Zeit speichern.

Wie berechnet man den Eigenverbrauch? ›

Der Eigenverbrauch kann einfach errechnet werden, indem man die eingespeiste Energie (Einspeisezähler) von der erzeugten Energie (PV-Zähler) abzieht. Die Abrechnung des Eigenverbrauchs mit dem Verteilnetzbetreiber ist in der Regel unkompliziert.

Wie funktioniert Eigenstromnutzung? ›

Beim Eigenverbrauch (auch Eigenstromnutzung genannt) nutzen Sie den erzeugten Strom in Teilen oder vollständig für Ihren Bedarf. Damit senken Sie Ihre Kosten gleich zwei Mal: Erstens müssen Sie bei Ihrem Versorger weniger Strom einkaufen, zweitens sind Sie unabhängiger von künftigen Strompreiserhöhungen.

Warum muss ich meinen selbst erzeugten Strom versteuern? ›

Selbst erzeugter Photovoltaik-Strom, den Sie nutzen, hat einen Wert, der zu Ihrem Einkommen dazu zählt. Das müssen Sie versteuern. Sollten Sie einen Teil des selbst erzeugten Solarstroms an andere verkaufen, gelten Sie als Unternehmer. Sobald Sie Gewinn durch Verkauf erzielen, fällt Einkommensteuer an.

Wie wird selbst erzeugter Strom verrechnet? ›

Das Einspeisen des erzeugten Stroms bringt dem PV-Anlagen-Betreiber keine bzw. nur sehr geringe Vorteile. Sinnvoller ist es stattdessen, den erzeugten Strom selbst zu verbrauchen. Zum Vergleich: Der Zukauf einer kWh Strom kostet rund 28 Cent, die Kosten für die selbst erzeugte kWh Strom liegen bei 9-12 Cent.

Wie PV-Anlage auf Eigenverbrauch umstellen? ›

Alte Photovoltaikanlagen speisen den Solarstrom in der Regel vollständig ein. Damit Sie den Solarstrom künftig vorrangig selbst verbrauchen können, muss die Photovoltaikanlage im Zählerschrank umgeklemmt werden, so dass der Solarstrom direkt in die Stromkreise des Hauses fließen kann.

Was passiert wenn bei einer PV-Anlage der Strom nicht abgenommen wird? ›

Nein, da passiert nichts. Wenn die Module verkabelt sind, sollte man aber darauf achten, dass die losen Kabelenden nicht irgendwo herumliegen oder hängen, denn 400 Volt sind kein Pappenstiel. wenn der Wechselrichter abschaltet, die Kabel jedoch dran sind, so werden die Module (Strings) im Kurzschluss gefahren.

Warum sich Photovoltaik nicht lohnt? ›

Eine kleine Photovoltaik-Anlage lohnt sich wirtschaftlich nicht, wenn ihr den gesamten produzierten Solarstrom ins öffentliche Netz einspeisen wollt. Das liegt daran, dass die Einspeisevergütung die Kosten für die Produktion des Solarstroms nicht mehr deckt.

Was passiert mit dem Solarstrom wenn die Batterie voll ist? ›

Sobald die Starterbatterie "voll" ist schaltet die Lichtmaschine quasi ab und bringt kaum noch Leistung. Die Solaranlage lädt aber weiter bis 14,8V. Über das Relais sind die Batterien aber parallel geschaltet. Das bedeutet, dass auch die Starterbatterie die 14,8V bekommt.

Wie groß darf eine Solaranlage sein ohne Anmeldung? ›

Solarstrom einspeisen ohne Anmeldung: Darf ich eine gewisse Menge Solarstrom ohne Anmeldung einspeisen? Für Mini-Solaranlagen mit bis zu zwei Solarmodulen - dazu zählen Balkonkraftwerke - gilt die Obergrenze von 600 Watt Einspeiseleistung.

Wie wird Eigenverbrauch PV versteuert? ›

Jede Kilowattstunde Eigenverbrauch wird mit einem Strompreis von 20 Cent angesetzt. Auf den ermittelten Betrag sind 19 % Umsatzsteuer zu zahlen.

Warum muss ich den Eigenverbrauch bei Photovoltaikanlagen versteuern? ›

Grundsätzlich müssen Betreiber einer Photovoltaikanlage damit rechnen, dass sie für den gewonnenen Strom Steuern zahlen müssen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Solarstrom in das öffentliche Stromnetz gespeist wird und der Netzbetreiber dafür eine Einspeisevergütung zahlt.

Wann lohnt sich Eigenverbrauch Photovoltaik? ›

Photovoltaik lohnt sich vor allem dann, wenn der Eigenverbrauch möglichst hoch ausfällt. Dazu gab es mit dem neuen EEG 2021 eine positive Entwicklung für Besitzer einer Photovoltaikanlage: ab 2021 muss die EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch erst ab einer Anlagenleistung von 30 kWp bezahlen.

Kann man Solarstrom direkt nutzen? ›

Das Wichtigste in Kürze: Auch auf dem Balkon oder der Terrasse können Sie selbst Solarstrom erzeugen und im Haushalt verbrauchen. Stecker-Solargeräte produzieren Strom für den Eigenbedarf, sind aber nicht für die Netzeinspeisung gedacht.

Warum wird Solarstrom zuerst im Haus verbraucht? ›

Elektronen vom Wechselrichter haben eine höhere Spannung und werden weil sie deshalb schneller sind, zuerst verbraucht.

Wie viel Strom produziert eine 10 kWp Photovoltaikanlage am Tag? ›

Im Jahresschnitt produziert eine 10 kWp Photovoltaikanlage in Deutschland somit rund 27,4 kWh Solarstrom am Tag.

Was ändert sich 2022 bei Photovoltaik? ›

Im Jahr 2022 fallen Photovoltaikanlagen, die 2001 als eine der ersten ans Netz gingen, aus der Förderung. Betreiber bekommen keine Einspeisevergütung mehr und sollten prüfen, ob sich die Volleinspeisung weiterhin lohnt. Wer nicht handelt, erhält weitere sieben Jahre eine Vergütung in Höhe des Jahresmarktwerts Solar.

Wie viel kW sind steuerfrei? ›

Betreiber kleiner Anlagen an oder auf Gebäuden bis 10 Kilowatt Leistung sind dabei seit 2020 von der Gewerbesteuer befreit (§ 3 Punkt 32 GewStG). Sie müssen damit auch kein Gewerbe anmelden.

Wie viel kW Photovoltaik steuerfrei? ›

Besonderheit für PV-Anlagen unter 10 kWp

Kleine PV-Anlagen unter 10 kW Leistung sparen Steuern: Sie sind seit 2020 von der Gewerbesteuer befreit. Damit ist die Photovoltaik hier steuerfrei. Diese Regelung laut § 3 GewStG gilt rückwirkend bis 2019. In diesem Zusammenhang entfällt auch eine Gewerbeanmeldung.

Wie viel Strom darf ich selbst produzieren? ›

Häufige Fragen zur Stromerzeugung zuhause

Das hängt aber stark von der Art der Stromerzeugung ab. Wie viel Strom darf ich produzieren? Die elektrische Nennleistung Deiner Anlage darf bis zu 2 Megawatt betragen. So lange Du darunter liegst, ist die Stromerzeugung kein Problem.

Was mache ich mit zu viel produzierten Strom? ›

Bevor überschüssiger Solarstrom schlichtweg weggeschmissen wird, ist es aber sinnvoller, ihn in einer Batterie zu speichern und dann später selbst zu verbrauchen. Verschiedene Solarfirmen entwickeln gerade Batteriesysteme mit Hochdruck. Meist sind Batteriespeicher für einen wirtschaftlichen Einsatz aber noch zu teuer.

Kann man von Volleinspeisung auf Eigenverbrauch wechseln? ›

Ja, Anlagenbetreiberinnen und -betreiber können zwischen Volleinspeisung und (vergütetem) Eigenverbrauch wechseln. Auch ein teilweiser Eigenverbrauch ist möglich ( sog. Überschusseinspeisung), sodass der nicht eigenverbrauchte Strom in das Netz eingespeist wird.

Was passiert nach 20 Jahren nach Ablauf der Einspeisevergütung? ›

Die erste Generation der Photovoltaikanlagen fällt in den nächsten Jahren aus der EEG-Förderung. Die Einspeisevergütung wird ab den Datum der Inbetriebnahme 20 Jahre lang gewährt, danach findet keine weitere Förderung mehr statt. Die Betreiber der alten Anlagen müssen daher entscheiden, wie sie weiter verfahren wollen.

Wie kann man sich trotz Blackout autark mit Strom versorgen? ›

Photovoltaikanlagen können in Kombination mit Stromspeichern bei einem Stromausfall sämtliche Verbraucher im Stromnetz des Hauses mit Ersatzstrom versorgen. Hierfür müssen jedoch geeignete Wechselrichter und darauf abgestimmte Stromspeicher verwendet werden.

Wie viel Solarmodule benötigen 4 Personen für ihre Stromversorgung im Haushalt? ›

Beispiel-Rechnung für 4-köpfige Familie

Eine vierköpfige Familie braucht rund 4.000 kWh Strom im Jahr. Pro kWp werden bis zu 950 kWh Strom produziert, was bedeutet, dass für den Strombedarf der Familie fünf Solarmodule installiert werden müssten.

Kann man Solaranlagen abschalten? ›

Noch besser sind Systeme, die sich automatisch selbst abschalten. Das kann man mit speziellen DC-DC-Wandlern an den Solarmodulen erreichen. Sie kappen das Solarmodul, wenn der Wechselrichter einen Netzausfall signalisiert.

Kann man mit Photovoltaik im Winter heizen? ›

Wird denn tatsächlich so viel Strom produziert, dass man selbst bei erhöhtem Heizbedarf im Winter den Photovoltaikstrom komplett zum Heizen nutzen kann? Die ernüchternde Antwort folgt auf dem Fuße: aktuell ist das nicht möglich.

Was kostet mich mein selbst erzeugter Strom? ›

Die Kosten, um selbst Strom mit einer eigenen Photovoltaikanlage zu erzeugen (Größenordnung Ein- und Mehrfamilienhaus), liegen auf die Kilowattstunde umgerechnet aktuell bei rund 5 bis 11 Cent (Fraunhofer ISE). Strom aus dem Netz zu kaufen kostet aktuell 37,30 Cent/kWh laut BDEW.

Wie lange hält ein 5 KW Speicher? ›

Wer beispielsweise im Jahr 3.600 Kilowattstunden Strom pro Jahr verbraucht, für den wäre grob geschätzt ein Speicher von bis zu 5 Kilowattstunden Kapazität richtig dimensioniert: 3.600 kWh / 365 / 2.

Warum funktioniert Photovoltaik nicht bei Stromausfall? ›

Kurz und knapp: Nein, deine Solaranlage kann während eines Stromausfalls nicht weiter genutzt werden. Das Problem liegt hier beim Wechselrichter der Anlage. Fällt das öffentliche Stromnetz aus, schaltet sich dieser automatisch aus.

Wie lange kann Solarstrom gespeichert werden? ›

Unter den üblichen Akkus zur Speicherung von Solarstrom sind die Lithium-Ionen-Akkus die beliebtesten und langlebigsten. Sie halten 20 Jahre und länger. Zudem weisen sie einen größeren Wirkungsgrad auf als die Blei-Akkus und ermöglichen bis zu 7.000 Vollladezyklen, womit sie der Konkurrenz deutlich voraus sind.

Wo muss Batteriespeicher stehen? ›

Beim Aufstellen des Speichers solltest Du einen Platz in einem Gebäude wählen, der ganzjährig eher kühl ist. Ideal sind Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius. Ab 25 Grad altern die Speicherzellen schneller. Für die Installation im Freien sind Batteriespeicher nicht geeignet.

Was passiert wenn ich mehr als 600 Watt Einspeise? ›

Nein, im Normalfall ist es nicht möglich, einen Stromkreis durch die Einspeisung aus zwei Solarmodulen zu überlasten. Selbst wenn diese zwei Solarmodule mit vollen 600 Watt einspeisen: Sie dürfen in die gleiche Steckdose auch einen Balkon-Elektrogrill mit einem Verbrauch von 3.000 W (also dem fünffachen) einstecken.

Was kann ich mit einer 600 Watt Solaranlage betreiben? ›

Ein Balkonkraftwerk besteht meist aus einem oder zwei Solarmodulen, die zusammen maximal 600 Watt Peak leisten dürfen, und einem Wechselrichter. Sind mehr Module in Verwendung, drosselt der Wechselrichter die Leistung auf maximal 600 Watt Peak.

Ist Nulleinspeisung erlaubt? ›

Anlagen können als Nulleinspeise-Anlage betrieben werden, auch wenn eine Einspeisung nicht möglich oder erwünscht ist, solange die erzeugte Energie zu 100 % selbst verbraucht wird.

Kann ich Solarstrom direkt nutzen? ›

Das Wichtigste in Kürze: Auch auf dem Balkon oder der Terrasse können Sie selbst Solarstrom erzeugen und im Haushalt verbrauchen. Stecker-Solargeräte produzieren Strom für den Eigenbedarf, sind aber nicht für die Netzeinspeisung gedacht.

Kann ich mich mit Strom selbst versorgen? ›

Die gängigste Lösung jener, die ihren Strom selber erzeugen ist die Installation einer Fotovoltaikanlage (PV-Anlage). Die umfasst die Solarpaneele auf dem Dach und einen Wechselrichter, der den produzierten Gleichstrom in haushalts- und netzüblichen Wechselstrom wandelt.

Kann man sich mit Photovoltaik selbst versorgen? ›

Wer Strom durch die Kraft der Sonne und mithilfe einer Photovoltaikanlage erzeugt, versorgt sich selbstständig mit Energie. Ob nun Waschmaschine, Trockner, Fernseher oder Ladevorgang des Elektroautos - durch Photovoltaik lassen sich sämtliche Geräte im Haushalt mit Strom bedienen.

Wie werde ich unabhängig vom Strom? ›

Verteilt Sonnenstrom auf Akku, Wärmepumpe und andere Verbraucher. Speichert den tagsüber erzeugten Solarstrom für den Energiebedarf am Abend. Nutzt Strom aus Sonnenenergie, um Wärme für Heizung oder Wasch-/Duschwasser zu erzeugen. Wird von der Wärmepumpe oder direkt mit überschüssigem Solarstrom beheizt.

Was passiert wenn bei einer PV-Anlage der Strom nicht abgenommen wird? ›

Nein, da passiert nichts. Wenn die Module verkabelt sind, sollte man aber darauf achten, dass die losen Kabelenden nicht irgendwo herumliegen oder hängen, denn 400 Volt sind kein Pappenstiel. wenn der Wechselrichter abschaltet, die Kabel jedoch dran sind, so werden die Module (Strings) im Kurzschluss gefahren.

Was bringt eine 600 Watt Solaranlage? ›

Wie viel Strom erzeugt eine 600 Watt Solaranlage? Manche Experten versprechen, dass ein 600 Watt Balkonkraftwerk unter Idealbedingungen auch 600 kWh pro Jahr an Strom erzeugen kann. Realistischer sind allerdings etwa 550 bis 570 kWh.

Was passiert wenn ich mehr als 600 Watt Einspeise? ›

Sollten Verbraucher mit ihrer Mini-Solaranlage 600 Watt Einspeiseleistung überschreiten, dann sind Anmeldung und Installation der Solaranlage erschwert. Zwar sind Anmeldung und Installation der Solaranlage immer notwendig, doch bei einer Mini-Photovoltaikanlage mit weniger als 600 Watt denkbar einfach.

Wie viel Strom darf ich selbst produzieren? ›

Häufige Fragen zur Stromerzeugung zuhause

Das hängt aber stark von der Art der Stromerzeugung ab. Wie viel Strom darf ich produzieren? Die elektrische Nennleistung Deiner Anlage darf bis zu 2 Megawatt betragen. So lange Du darunter liegst, ist die Stromerzeugung kein Problem.

Bin ich mit einer Solaranlage unabhängig? ›

Ohne Photovoltaik ist Unabhängigkeit nur möglich, wenn man viel Gas oder Diesel verbrennt. Deshalb gilt: Je mehr Solargeneratoren installiert werden, desto kleiner kann das BHKW ausfallen.

Warum funktioniert Photovoltaik nicht bei Stromausfall? ›

Kurz und knapp: Nein, deine Solaranlage kann während eines Stromausfalls nicht weiter genutzt werden. Das Problem liegt hier beim Wechselrichter der Anlage. Fällt das öffentliche Stromnetz aus, schaltet sich dieser automatisch aus.

Wie ist der Eigenverbrauch bei Photovoltaikanlagen zu versteuern? ›

Wie ermittle ich den zu versteuernden Eigenverbrauch meiner Photovoltaikanlage? Die Finanzämter erlauben es, dass Sie für den Eigenverbrauch pauschal 20 Cent je Kilowattstunde (kWh) bei der Gewinnermittlung als Betriebseinnahme ansetzen.

Wie erreiche ich 100% Autarkie? ›

Denn um sich zu 100% autark zu versorgen, benötigen Sie sehr große Erzeugungsanlagen, die den überwiegenden Teil des Jahres zu viel Energie produzieren, um in Zeiten mit hohem Energiebedarf ausreichend Energie abgeben zu können.

Was macht ein Solarregler wenn die Batterie voll ist? ›

der Laderegler kurzschließt bei erreichen der Ladeschlussspannung Dein Solarmodul, was diesem jedoch nichts ausmacht. Die Energie bleibt also im Sillizium und kann nicht mehr weg, wodurch es sich etwas mehr erwärmt in der Sonne als sonst - etwa genauso wie alle anderen Gegenstände mit gleicher Farbe auch.

Wie lange reicht ein 8 KW Speicher? ›

Die Größe des Stromspeichers in Kilowattstunden

Die Größe dafür ist die Stunde, also wieviel Energie lässt sich in einer Stunde bereitstellen. Ein Heimspeicher mit einer Kapazität von 8 kWh kann also 8 Stunden lang eine Leistung von 1 Kilowatt abgeben oder speichern.

Wie kann ich mein Haus selbst mit Strom versorgen? ›

Drei gängige Varianten, um selber Strom zu erzeugen
  1. 1) Die Kraft der Sonne nutzen: Photovoltaik. ...
  2. 2) Windkraft zur Stromerzeugung verwenden: Windräder. ...
  3. 3) Strom als Nebenprodukt: Blockheizkraftwerk oder Brennstoffzellenheizung.
31 May 2021

Was kostet selbst erzeugter Strom? ›

Die Kosten, um selbst Strom mit einer eigenen Photovoltaikanlage zu erzeugen (Größenordnung Ein- und Mehrfamilienhaus), liegen auf die Kilowattstunde umgerechnet aktuell bei rund 5 bis 11 Cent (Fraunhofer ISE). Strom aus dem Netz zu kaufen kostet aktuell 37,30 Cent/kWh laut BDEW.

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